Bankwerte unter Druck

Börsen-Crash: ATX bricht um 5 % ein

13.03.2023

Die Pleite der Silicon Valley Bank in den USA schickt rund um den Globus die Aktienmärkte auf Talfahrt. Auch die Wiener Börse hat am Montag im Frühhandel kräftig nachgegeben.

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© APA / Roland Schlager
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Der ATX fiel bis 10.15 Uhr um 4,98 Prozent auf 3.274,13 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 3,89 Prozent auf 1.667,99 Punkte. Auch an anderen Börsen in Europa ging es im Frühhandel nach unten. So verlor der deutsche DAX und der Euro-Stoxx-50 jeweils knapp drei Prozent.

Unter Druck kamen vor allem Banktitel. Der Wiener ATX kam mit seiner starken Gewichtung von Bankwerten aber deutlicher unter die Räder als andere Börsenindizes. So büßten Aktien der BAWAG 10,9 Prozent ein. Titel der Erste Group verloren 5,7 Prozent. Raiffeisen Bank International (RBI) gaben um 4,6 Prozent nach. Auch an anderen Börsen erlitten Bankaktien schwere Verluste. ING und Banco Santander rutschten knapp 5 Prozent ab und waren damit die größten Verlierer im Euro-Stoxx-50. Am deutschen Markt büßten Deutsche Bank 5,6 Prozent ein und Commerzbank sogar 11 Prozent.

Turbulenzen rund um US-Startup-Bank 

Hintergrund der Verluste sind weiter die Entwicklungen rund um die in Schieflage geratene Silicon Valley Bank (SVB). Die US-Aufsichtsbehörden hatten zwar wegen Turbulenzen in Teilen des US-Bankensektors eingegriffen, doch die Unsicherheit bleibt.

So war vor dem Wochenende die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte SVB nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Am Wochenende hatten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei der SVB und einem weiteren Institut geschützt würden.

Sicherung der Kundeneinlagen bei der kollabierten Bank

Der Optimismus am Markt über die Sicherung der Kundeneinlagen bei der kollabierten Bank halte sich in Grenzen, schrieb der Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die Risiken durch hohe Buchverluste in den Anleiheportfolios der Banken blieben bestehen und dürften die Börse noch eine ganze Weile beschäftigen. Für den Analysten Jochen Stanzl von CMC Markets wecke die Übernacht-Rettungs-Aktion für die SVB gar böse Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008.

Auch abseits der Bankwerte gab es in Wien bei einigen Aktien starke Kursverluste. So büßten die Aktien des Ölfeldzulieferers Schoeller-Bleckmann 4,5 Prozent ein. Verluste von um die 4 Prozent gab es auch bei Wienerberger und CA Immo. Praktisch alle Aktien im prime market gaben nach, ein Plus von 1,4 Prozent verbuchte lediglich die Aktien der AMAG.

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