Absteiger: Gerhard Eick

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Der Chef der Pleitefirma Arcandor casht für 6 Monate Arbeit ungeheuerliche 15 Mio. Euro Abfindung.

Großaktionär Sal. Oppenheim zahlt - Arbeitnehmervertreter wütend: Keine Belohnung für Scheitern

Eick weist die Kritik an seiner Millionen-Abfindung aber zurück. Dem "Spiegel" zufolge findet er die Vorwürfe wegen der 15 Mio. Euro Abfindung "nicht gerecht". Der erst seit März im Amt befindliche Manager, der seinen Posten beim insolventen KarstadtQuelle-Mutterkonzern voraussichtlich kommende Woche räumen wird, betonte, die Summe werde nicht von Arcandor, sondern vom Großaktionär Sal. Oppenheim bezahlt.

Der ehemalige Finanzchef der Deutschen Telekom hatte im März das Ruder bei Arcandor übernommen. Doch schon wenige Monate später reichte Eick den Insolvenzantrag ein. Das Bankhaus habe Eick auch für den Fall einer Insolvenz garantiert, dass er in den nächsten 5 Jahren jeweils 3 Mio. Euro erhalten werde. Bereits am kommenden Dienstag dürfte das Arcandor-Insolvenzverfahren auch formell eröffnet werden. Dann hat endgültig der Insolvenzverwalter das Sagen bei dem vor der Zerschlagung stehenden Unternehmen.

Der "Bild am Sonntag" sagte der frühere Telekom-Manager Eick jetzt: "Ich komme aus einfachen Verhältnissen und weiß, dass 15 Mio. Euro sehr viel Geld ist - auch für mich." Eine Diskussion darüber werde es sicher geben, mutmaßt Eick. Dies könne und wolle er nicht verhindern. "Ich habe meine Bezüge immer sehr transparent offengelegt und gesagt, dass ich lieber hart und mit Herzblut arbeiten und nicht vorzeitig aufhören möchte."

Eick wies zugleich zurück, er habe den Zusammenbruch des Konzerns verschuldet. "Ich war keine sechs Monate operativ tätig und in so einer kurzen Zeit kann man keinen Konzern in eine lebensbedrohliche Schieflage bringen. Viele der Ursachen liegen in der Vergangenheit."

Arbeitnehmervertreter reagierten verärgert auf die Millionen-Abfindung für den Kurzzeit-Chef. Arcandor-Konzernbetriebsrat Helmut Patzelt sagte der "Bild am Sonntag", er habe dafür kein Verständnis und könne den Frust vieler Angestellter verstehen. "Die Kollegen haben harte finanzielle Einschnitte hinter sich und vielleicht noch vor sich. Wir befürchten im Kaufhausbereich Lohnkürzungen bis zu 12 Prozent, die tun jeder Verkäuferin weh."

Eick bedauerte, dass er sein Versprechen der Arcandor-Rettung als Gesamtkonzern nicht habe einlösen können: "Uns fehlten auf die nächsten fünf Jahre gesehen rund 100 Mio. Euro von den Eigentümern, um den Konzern auf gesunde Beine zu stellen." Dazu seien die Großaktionäre - die Familie Schickedanz und das Bankhaus Sal. Oppenheim - aber nicht bereit oder nicht in der Lage gewesen.

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