Georg Knill wurde als IV-Präsident wiedergewählt. Sein Mandat läuft bis 2028. Das Präsidium der Industriellenvereinigung ist erstmals zur Hälfte weiblich.
Der neue und alte Präsident der Industriellenvereinigung (IV) heißt Georg Knill. Der IV-Bundesvorstand hat den 51 Jahre alten steirischen Industriellen und geschäftsführenden Gesellschafter der Knill Gruppe für eine zweite Funktionsperiode bis 2028 wiedergewählt.
Präsidium zur Hälfte weiblich
Im IV-Präsidium sind jetzt
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Präsident Georg Knill,
- Vize-Präsidentin Sabine Herlitschka und
- das Präsidiumsmitglied Peter Mitterbauer.
- Neu im Gremium ist Patricia Neumann (statt Philipp von Lattorff).
Herlitschka ist Vorstandschefin bei Infineon Austria, Mitterbauer Industrieller (Miba) und Neumann ist Chefin von Siemens Österreich. Das Präsidium der IV besteht damit erstmals zur Hälfte aus Frauen. Die Präsidenten waren bisher stets männlich.
Knill: "Kosten für Arbeit und Energie dringend senken"
Knill bedankte sich laut IV-Aussendung für Vertrauen und Zuspruch im Rahmen seiner Wiederwahl. Er freue sich, den Posten weiter auszufüllen. "In den kommenden Wochen und Monaten stehen uns wichtige Richtungsentscheidungen bevor, die die Weichen für unsere Arbeit in den nächsten Jahren stellen." Es gebe große Herausforderungen. "Es gilt die Kosten für Arbeit und Energie dringend zu senken, den Bürokratietsunami zu stoppen und die digitale wie grüne Transformation im Einklang mit der Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes erfolgreich umzusetzen."
Im Mittelpunkt dieser Aufgaben stehe für die IV stets die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen in einem wachsenden Österreich und einem starken Europa.
Knill ist seit 23 Jahren bei der IV aktiv
Knill ist seit 2001 bei der IV aktiv, begonnen bei deren Jungen Industrie. Dort war er bis 2008 Vorsitzender der steirischen Landesgruppe. 2007 wurde er in den Vorstand der IV-Steiermark und in den IV-Bundesvorstand aufgenommen. Knill wurde am 2. Jänner 1973 geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Im Präsidium der IV-Steiermark war Knill von 2012 an tätig, von 2016-2020 als deren Präsident.
Seit 2020 ist Knill Präsident der Industriellenvereinigung Österreich. Damals setzte er sich in einer Kampfabstimmung gegen Ex-Voest-Chef Wolfgang Eder und den Vorarlberger IV-Chef und Unternehmer Martin Ohneberg durch. Diesmal gab es keine Gegenkandidatinnen oder -kandidaten.
Seine berufliche Laufbahn begann Knill 1993 in der in der zwölften Generation familiengeführten Knill Gruppe, für die er etwa in der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Deutschland tätig war. Seit 2007 fungiert er als Geschäftsführender Gesellschafter der Knill Gruppe und Aufsichtsratsvorsitzender der Rosendahl Nextrom GmbH.
2028 kommt neues Gesicht auf den IV-Chefposten
Nach zwei Perioden kann ein IV-Präsident nicht mehr antreten. 2028 braucht es also eine neue Person auf dem Chefsessel des Verbandes, der auch oft am Tisch der Sozialpartner Platz nimmt und als einflussreiche Organisation gilt.
Gratulationen von ÖVP-Politikern
Von der türkis-schwarzen Seite stellten sich mehrere Gratulanten ein. Wirtschaftskammer- und ÖVP-Wirtschaftsbundpräsident Harald Mahrer beglückwünschte Knill genauso wie der Generalsekretär des ÖVP-Wirtschaftsbundes und Abgeordnete zum Nationalrat, Kurt Egger.
ÖVP-Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher: "Georg Knill verkörpert nicht nur seit vielen Jahren herausragendes unternehmerisches Engagement im Rahmen seines Familienbetriebs, sondern beweist vor allem Kompetenz und Weitsicht für die österreichische Industrie."