Das Vermögen von Signa-Gründer René Benko schrumpft rasant. Jetzt darf er bei Forbes nicht mehr den Titel "Milliardär" tragen.
Das US-Magazin Forbes, das jährlich die Liste der „Reichsten Menschen der Welt“ erstellt, hat seine Entscheidung wegen des Insolvenzantrags von Benkos Signa Holding getroffen. Betont werden außerdem die „zahlreichen anderen Beweise, dass es nicht gut läuft“. Eine Stellungnahme konnte Forbes seitens Signa aber nicht einholen.
Signa-Insolvenz könnte Banken stark belasten
Die Insolvenz der Signa Holding könnte die Profitabilität und die Kreditqualität einiger Banken in Deutschland, Österreich und der Schweiz laut Ratingagentur Moody's stark belasten, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters eine Analyse. Insidern zufolge erreicht das Exposure allein hierzulande 2,2 Mrd. Euro. Der Wert der Beteiligungen habe sich indes laut "Der Standard" von 5,28 auf 2,5 Mrd. Euro halbiert.
FMA warnt Banken
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) mahnt die Banken, heuer nicht zu hohe Dividenden auszuschütten. Einzelne Institute sollten wegen des Wertverfalls bei Immobilien vielleicht gar keine Gewinne ausschütten, sondern für Kreditausfälle vorsorgen, sagten die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller am Mittwoch in einer Pressekonferenz in Wien. "Wir haben hier tatsächlich einige Bedrohungen auch für den österreichischen Finanzmarkt", sagte Müller mit Blick auf nächstes Jahr.
Schon bei der in Schieflage geratenen Signa-Gruppe von René Benko habe man sich das Engagement in Gewerbeimmobilien sehr genau angesehen. 2018 sei das Exposure österreichischer Banken bei Signa noch viel größer gewesen als die nun kolportierten 2,2 Mrd. Euro. "Es war eine gemeinsame Initiative von FMA, Nationalbank und EZB, dass man hier diesen Klumpen - dieses Konzentrationsrisiko - dekonzentriert habe", sagte Ettl. Das heißt, ein Teil der Signa-Kredite wurde auf andere Banken in Europa abgegeben. Signa selbst unterstehe nicht der Aufsicht durch die FMA, weil die Gruppe kein Geld von Kleinanlegern eingeworben habe, so Ettl.