Haftungsansprüche

Benko-Knaller: Signa Development will ihn in die Haftung nehmen

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Insolvenzverwalterin prüft Ansprüche gegen Berater sowie aktive und ehemalige Verantwortliche.

Die Signa Development prüft Haftungsansprüche gegen sämtliche aktive und ehemalige Verantwortliche, darunter auch gegen Signa-Gründer René Benko. Das berichtet "Die Presse" mit Verweis auf den jüngsten Bericht der Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer. Demnach habe die Signa Development im März insgesamt 16 Schreiben an die (ehemaligen) Signa-Verantwortlichen verschickt und die Empfänger darin aufgefordert, Haftungen zu übernehmen.

Ansprüche zurückgewiesen    

Konkret geht es laut dem Zeitungsbericht bei den erhobenen Haftungsansprüchen um Zahlungen ohne Gegenleistung, Garantien gegenüber Dritten, unrichtige und unvollständige Darstellung der wirtschaftlichen Lage der Signa-Gruppe sowie unzureichende Vermögensausstattung der Gesellschaften und Aufnahme unverhältnismäßig hoher Finanzierungen. Die erhobenen Ansprüche seien jedoch von den Empfängern der Schreiben durch ihre jeweiligen Rechtsvertreter zurückgewiesen worden, heißt es im Bericht.

Benko-Berater auch im Fokus

Auch gegen die Berater der Signa Development prüfe die Insolvenzverwalterin "mehrere Sachverhalte im Hinblick auf potenzielle Haftpflichtansprüche". Im Fokus stehe vor allem die TPA Steuerberatung GmbH, die beim Aufbau des verschachtelten Signa-Firmenkonglomerats beraten und die Jahresabschlüsse der Signa Development und ihrer Tochtergesellschaften erstellt haben soll.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Sonderverwalter der Signa Holding eine Klage gegen die Signa-Abschlussprüfer BDO eingebracht hat. Der Vorwurf: Die heimische Prüfungsgesellschaft BDO habe die Bilanzen nicht ordnungsgemäß geprüft. Ein juristisches Nachspiel könnte nun auch der TPA drohen. Auch andere Berater sowie Abschlussprüfer dürften im Visier der Insolvenzverwalterin stehen.

Aber: "Aufgrund der äußerst verschachtelten Konzernstruktur, der Komplexität, Anzahl und Dimension der getätigten Transaktionen sowie der enormen Menge an zu sichtenden Daten war eine abschließende Beurteilung einzelner Sachverhalte noch nicht möglich", zitiert die Zeitung aus dem Insolvenzbericht.

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