Paukenschlag im Ermittlungsverfahren gegen Ex-Signa-Boss René Benko. Ein Signa-IT-Mitarbeiter belastet Benko vor Polizei und WKStA.
Die Ermittler in der Causa Signa haben einen IT-Mitarbeiter des zusammengekrachten Signa-Imperiums einvernommen. Ermittelt wird von der „SOKO Signa“ des Bundeskriminalamts gemeinsam mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).
Der langjährige IT-Mitarbeiter der Signa-Gruppe gibt an, dass René Benko nicht nur einzelne Mails löschen lassen wollte, sondern auch fremde Mails durchforsten wollte, berichtet das profil. In einer Privatstiftung, wo immer noch viel Vermögen liegt, habe Benko „das Sagen“.
Benko hatte „Wünsche in Bezug auf E-Mails“
In dem Bericht wird aus dem Einvernahmeprotokoll des IT-Mitarbeiters zitiert. Der Zeuge war rund zwei Jahrzehnte lang bei Signa tätig gewesen. Vor Kurzem hat er sich selbständig gemacht. Damit ähnelt der Neuanfang nach seiner Signa-Karriere jener des ehemaligen offiziellen Bosses, oe24 berichtete. Auch jener Ex-CEO ist jetzt selbstständiger Berater.
Persönlich in Kontakt mit Benko
Der IT-Mitarbeiter der Signa stand offenbar noch bis vor wenigen Wochen mit Firmengründer René Benko persönlich in Kontakt . Laut Aussagen des Zeugen unter Wahrheitspflicht soll Benko mehrere spezielle Wünsche geäußert haben.
Auf die Frage, ob Benko den IT-Mitarbeiter jemals gebeten habe, E-Mails oder Daten zu löschen, antwortete der Mann: „Da gab es etwas vor ungefähr einem Jahr, da hat er mich gebeten, dass ich drei oder vier E-Mails lösche.“
Welche Mails das waren, wisse er nicht mehr, gab der Zeuge zu Protokoll. Es wäre ihm aber möglich, das „zu erheben“. Er habe die Löschung nicht vorgenommen, weil „es auch technisch kaum durchführbar“ gewesen wäre. Jedes E-Mail sei nämlich „vielfach auf verschiedenen Servern und auf Sicherung gespeichert“.
Wollte Einsicht in fremde Mails
Außerdem habe Benko angeblich Einsicht in verschiedene Mails dritter Personen nehmen wollen.
Eine oe24-Anfrage zum Sachverhalt bei Benkos Anwalt wurde noch nicht beantwortet.
Schon jetzt ist klar: Die Soko Signa befragt wirklich viele Ex-Mitarbeiter der Signa detailliert und skrupulös zu den Vorgängen im zusammengekrachten Signa-Imperium.