Hausdurchsuchungen!

Das sind die heftigen Vorwürfe gegen Benko und Co

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Hausdurchsuchungen in Benkos Luxusvilla und an rund zehn weiteren Standorten trafen den Signa-Gründer und viele seiner Ex-Manager. Ihre Anwälte - alle fern ab auf dem Weg zum Österreich-Match gegen Holland. oe24 berichtet über die heftigen Vorwürfe.

Am Dienstag fanden mehrere Razzien in René Benkos Luxusvilla, seinem Zweithaus, dem Signa-Hauptquartier in Wien und an Wohnsitzen von Benkos Familie und seiner Ex-Manager statt.

Neben Benko viele ehemals hohe Signa-Bosse betroffen

Neben René Benkos Millionen-Villa stürmten Ermittler etwa auch in das Zuhause der ehemaligen Signa-Holding-Geschäftsführern Christoph Stadlhuber und Markus Mühlberger, sowie dem Ex-Finanzboss Manuel Pirolt. Auch ein weiterer Ex-Manager der Signa war betroffen. Es waren Dutzende Beamte im Einsatz, unter anderem die Cobra. Sie nahmen rund 100 Kilogramm an Unterlagen mit - vor allem aber Festplatten, USB-Sticks, Handys, Laptops.

Die Beschuldigten erwischte die multiple Hausdurchsuchung zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt. Alle ihre Anwälte waren offenbar gesammelt zum EM-Fußballspiel Österreich gegen Niederlande nach Berlin gefahren und mussten von der Ferne aus ihre Mandanten beraten.

Worum es bei den Vorwürfen geht

Ob man bei den Beschuldigten noch etwas findet, ist fraglich, die Ermittlungen laufen seit Monaten. Die Signa kollabierte bereits vor sieben Monaten. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung. oe24 berichtet hier über die heftigen Vorwürfe gegen Benko und Co.:

  • Der Verdacht lautet auf schweren Betrug, Untreue und betrügerische Krida. 
  • Ein schwerer Verdacht gegen Benko: Die Ermittler vermuten, dass er zwischen Anfang 2023 bis März 2024 einen Teil seines Vermögens beiseite geschafft habe - um der Pfändung zu entgehen.
  • So habe es 2023 hohe Barbehebungen von über 600.000 Euro gegeben.
  • Außerdem habe Benko einen Porsche 911 Speedster, der auf ihn zugelassen war, an die Laura Stiftung verkauft.
  • Er habe im Jänner 2023 vom Privat-Konto zwei Waffen für 69.000 Euro gekauft - in seinem Vermögensverzeichnis seien die vielen teils sehr wertvollen Waffen aber nicht angegeben.

Traumvillen am Gardasee 

Doch die Vorwürfe gegen Benko betreffen nicht nur den Porsche, die Waffen und Barbehebungen von über einer halben Million Euro. Es kommt noch dicker:

  • Villen verschoben: Die Benko zugeschriebene INGBE-Stiftung in Vaduz soll im Sommer 2023 mehr als eine halbe Million später fast wertlose Signa-Prime-Aktien an die Signa Holding gegeben haben - als Wert sollen aber 46 Millionen Euro angegeben worden sein, wird kolportiert. Im Gegenzug habe die INGBE sechs Traumvillen am Gardasee erhalten.

Ein weiterer Vorwurf, der Verdacht des schweren Betrugs, betrifft Geldverschiebungen innerhalb des Signa-Konstrukts in Millionenhöhe, mit denen bei Geldgebern der Eindruck habe erweckt werden sollen, dass neues Geld ins Unternehmen fließe. Was bei diesem Geldkarussell aber nicht der Fall gewesen sei. Hier wird persönlich gegen Benko und Mühlberger ermittelt. 

Die Anwälte der Betroffenen weisen die Vorwürfe zurück.

Zahlreiche Anzeigen

Der Razzia vorausgegangen sind mehrere Anzeigen, unter anderen des Rechtsanwalts Johannes Zink, der etliche Gläubiger der Signa vertritt, wie Banken (beispielsweise die Schelhammer Bank) und Immobilieninvestoren (wiedie Supernova-Gruppe des Frank Albert.)  

Die WKStA kommentierte die Hausdurchsuchungen bisher nicht. Als gesichert gilt, dass die Ermittler herausfinden wollen, ob Geld für eine Signa-Gesellschaft nicht rechtmäßig verwendet worden sei. Und ob die Signa-Bosse die katastrophale Situation des Unternehmens ein paar Monate vor der Pleite schöner dargestellt hätten, als sie wirklich war.

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