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Ex-Wirecard-Chef Braun muss auf die Anklagebank

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Die Anklage gegen den Österreicher Markus Braun, früheren Vorstandsvorsitzenden der deutschen Pleite-Firma Wirecard, wurde vom Gericht in München zugelassen. Hauptvorwurf: bandenmäßiger Betrug.

Das Landgericht München I hat die Anklage der Münchner Staatsanwaltschaft gegen den gebürtigen Österreicher Markus Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager nach sechs Monaten Prüfung unverändert zugelassen.

Höchststrafe zehn Jahre

Damit ist der Weg frei für einen der spektakulärsten Wirtschaftsstrafprozesse, den Deutschland je gesehen hat. Der Hauptvorwurf gegen die Ex-Manager des deutschen Zahlungsdienstleisters Wirecard lautet auf gewerbsmäßigen Bandenbetrug. Die Höchststrafe liegt bei zehn Jahren Haft.

3,1 Milliarden Euro Betrugs-Schaden

Braun sitzt seit Juli 2020 Jahren in Untersuchungshaft. Laut der Anklageschrift  sollen er und Komplizen seit 2015 die Wirecard-Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um insgesamt 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben - davon 1,7 Milliarden Euro an Krediten und weitere 1,4 Milliarden an Schuldverschreibungen.

Im Juni 2020 musste Wirecard zugeben, dass es 1,9 Milliarden Euro aus der Bilanz schlicht nicht gab - Luftgeschäfte. Daraufhin brach der Wirecard-Konzern zusammen. .  

474 Seiten Anklageschrift

Die Anklageschrift ist 474 Seiten dick. Darin halten die Ermittler den Beschuldigten laut "Handelsblatt" vor, "über Jahre hinweg darauf hingearbeitet“ zu haben, dass Wirecard „als rasant wachsendes, überaus erfolgreiches Fintech-Unternehmen wahrgenommen wurde“. Zu diesem Zweck „erfanden sie angeblich äußerst ertragreiche Geschäfte, vor allem in Asien“. 

Der österreichische Ex-Vorstandschef weist die Vorwürfe zurück. Wirecard-Ex-Manager und -Asien-Vorstand Jan Marsalek, ebenfalls Österreicher, ist seit Juni 2020 untergetaucht, auf der Flucht 

Prozessbeginn Anfang 2023

Es wird erwartet, dass der Prozess Anfang 2023 beginnt. In einer Doppelrolle als Angeklagter und Kronzeuge fungiert der frühere Wirecard-Vertreter in Dubai, Oliver Bellenhaus. Auf seine Aussagen stützen die Ermittler ihre Vorwürfe vor allem.

Einstiger Börsen-Star

Der einstige Milliardär und Börsen-Star Braun ist durch den Kollaps seines Unternehmens selbst ruiniert worden, da er nahezu sein gesamtes Vermögen in Wirecard-Aktien angelegt hatte. Geschädigt wurden nicht nur Banken und Investoren, sondern auch zehntausende Aktionäre. Wirecard war nach dem Aufstieg in den Dax an der Börse 2018 zeitweilig über 20 Milliarden Euro wert, dieses Geld ist zerronnen.
 

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