Signa-Knaller

Insider packt über Benkos "Absaug-Gesellschaften" aus

28.04.2024

Benkos Pyramidensystem für Superreiche war einem Insider schon vor Jahren bekannt. Frustiert ist er ausgestiegen. Hier ist sein Bericht.

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© APA/HANS KLAUS TECHT
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Lange wurde René Benko (46) von vielen als "Wunderwuzzi" gefeiert, als Immobilien-Wunderkind. Die Projekte wurden immer riesiger, die Dividenden der Investoren immer größer. Wie genau René Benko das angestellt hat, dem geht das Buch "Inside Signa" von zwei Aufdeckerjournalisten auf die Spur, oe24 berichtete .

 "Absaug-Gesellschaften"  

Der Insider berichtet von einem Pyramidenspiel für Superreiche. „Für mich stand da der Verdacht eines Luftschlosses im Raum, ich hätte auch rechtliche Schritte unternehmen können“, wird der Insider im Buch zitiert. „Benko hat fette Dividenden ausgeschüttet. Nicht aus dem Ertrag, sondern aus der Substanz. Er hat Jahr für Jahr genügend frisches Geld von außen hereingeholt."

Bei jedem Ankauf und Verkauf flossen Dividenden an eine weitere Benko-Gesellschaft. Der Insider: „Dafür gab es eigene Gesellschaften. Managementgesellschaften oder vielleicht wohl eher Absauggesellschaften.“ 

 So sollen laut dem Insider ein zweistelliger Millionenbetrag aus Karstadt und 12,5 Millionen Euro aus dem KaDeWe „gesaugt“ worden sein. 

Beiratssitzungen wie "Grimms Märchen"

Die meisten Investoren der Signa tappten im Dunklen, sagt der Insider, der wegen Misstrauen noch früh genug ausgestiegen ist.

„Und ich kann Ihnen sagen, diese Beiratssitzungen, diese Berichte, also wenn sie Grimms Märchen vorgelesen bekommen, ist das mindestens genauso spannend wie das, was er (Anm.: Benko) da präsentiert hat“, bewertet der Whistleblower.

Benko "drehte am großen Rad"

Als die Buchautoren den Mann fragen, ob die Signa für ihn ein Pyramidenspiel ist, sagt dieser: "Ja, klar. Für mich ist das einer, der ein großes Rad dreht. Dem Mann ist die Bodenhaftung völlig abhandengekommen. Viele waren lang genug geblendet, ihm Geld zu geben. Es war für ihn so leicht, Geld zu bekommen. Ein Nachweis, woher das Geld kam, musste kaum erbracht werden.“ 

Bei Signa organisiert Benko „frisches Geld“ von neuen Investoren, damit kaufte er neue Projekte, zahlte alte Investoren aus und nebenbei flossen noch üppige "Fees" (also Provisionen) an gewisse Management-Firmen, laut Insider "Absaug-Gesellschaften". 

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