Rund ein Jahr nach dem gigantischen Crash des Signa-Konzerns verschärft der Masseverwalter das Vorgehen gegen ehemalige Aufsichtsräte wie Gusenbauer und viele andere.
Eine Woche vor Weihnachten flatterte brisante Post ins Haus: Ehemalige Aufsichtsräte rund um Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer sollen laut News mit Forderungen in Milliardenhöhe konfrontiert werden.
Die Insolvenzverwalter der Signa-Gruppe machen Ansprüche geltend, die auf mutmaßliche Kontrollversäumnisse zurückgehen.
Gusenbauer leitete Aufsichtsräte der wichtigsten Signa-Töchter
Gusenbauer leitete bis 2022 die Aufsichtsräte der Signa Prime und Signa Development, Kerngesellschaften des mittlerweile insolventen Benko-Konzerns. Die Schulden summieren sich auf über 10 Milliarden Euro.
Jahresgehalt von "minimum" 280.000 Euro
Bereits 2009, kurz nach dem Ende seiner Kanzlerschaft, wechselte der Ex-SPÖ-Chef ohne Abkühlphase ins Benko-Imperium – und kassierte saftig: Für eine Woche Arbeit pro Monat soll er ein Jahresgehalt von 280.000 Euro erhalten haben, exklusive Boni.
Von 2020 bis 2023 stellte Gusenbauer der Signa zusätzlich zwölf Millionen Euro für Beratungsleistungen in Rechnung – darunter für das Schutzschirmverfahren von Galeria Karstadt Kaufhof. Welche Leistungen genau erbracht wurden, bleibt unklar.
Peugeot im Visier
Auch andere prominente Aufsichtsräte wie der französische Investor Robert Peugeot könnten ins Visier geraten. Ihnen wird vorgeworfen, René Benko und seinem Finanzchef nicht ausreichend auf die Finger geschaut zu haben, während Gelder zwischen Gesellschaften hin- und hergeschoben wurden, um Liquiditätslücken zu stopfen.