Turbo durch Aktien

Treichl und Löger für neues Pensionssystem

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Aktien-Turbo für Umlagesystem empfohlen. Neue Studie zeigt: Ohne Pensionsreform steigt das Risiko von Altersarmut. 

Ohne Reform des bestehenden Umlage-Pensionssystems steigt das Risiko von Altersarmut in Österreich, warnt EcoAustria-Direktorin Monika Köppl-Turyna. Sie hat elf europäische Pensionssysteme verglichen.

Darauf basierend empfehlen VIG-Chef Hartwig Löger und der Aufsichtsratschef der Erste Stiftung, Andreas Treichl, das bestehende umlagefinanzierte Pensionssystem um ein kapitalgedecktes System zu ergänzen.

Andreas Treichl, Monika Köppl-Turyna und Hartwig Löger.

Andreas Treichl, Monika Köppl-Turyna und Hartwig Löger.

© Valerie Maltseva
× Andreas Treichl, Monika Köppl-Turyna und Hartwig Löger.

Wollen "gutes, aber teures System" verbessern

Österreich habe ein gutes, großzügiges Pensionssystem, „zu dessen Stärken sein Umverteilungseffekt zählt“, so Löger. Allerdings würden Österreichs Ausgaben für Pensionen bereits deutlich über dem EU-Schnitt liegen und weiter steigen, während die Leistungen in Zukunft sinken würden.

Beispiel Niederlande und Dänemark

Die Niederlande und Dänemark setzen auf teilweise kapitalgedeckte Pensionssysteme. 

Laut Vergleichsstudie liegt beispielsweise das Verhältnis von Durchschnittspension zu Durchschnittslohn ("globale Ersatzrate") in Dänemark bei 61 Prozent und in Holland bei 67 Prozent, während dieser Wert in Österreich nur 56 Prozent beträgt.

Das ist ein teilweise kapitalgedeckte Pensionssystem:

Dabei wird zusätzlich zum bestehenden umlagefinanzierten Pensionssystem Kapital angespart und investiert. Diese zusätzlichen Mittel sollen die Pensionen nachhaltig sichern und das Staatsbudget entlasten. Im Gegensatz zum Umlagesystem, wo die aktuellen Beiträge um Mittel aus dem Budget ergänzt und direkt an die Pensionisten ausgezahlt werden, ermöglicht das kapitalgedeckte System eine langfristige Vermögensbildung zur späteren Nutzung für Pensionszahlungen.

"Wir sind überzeugt, dass es gelingen kann, das österreichische Pensionssystem grundlegend zu verbessern und damit eine langfristige und faire Lösung für die zukünftigen Generationen zu finden", sagte Löger. "Andere europäische Länder wie Dänemark oder Schweden weisen uns hier den Weg." 

Treichl sagte, dass so das Budget entlastet werde und mehr Geld frei wäre für Bildung und grüne Transformation.
Jetzt brauche es eine offene Diskussion dazu.

Die gesamte Studie ist auf der VIG-Website als Download verfügbar:

https://group.vig/nachhaltigkeit/downloads/

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