Dreiköpfiges Vorstandsteam der Vamed seit 1. August mit Moritz Gärtner als CEO, Wortmann als CFO und Manduch als COO
Der Wiener Gesundheitskonzern Vamed, dessen geplanter Verkauf des Reha-Geschäftes an das französische Private-Equity-Unternehmen PAI hierzulande für politisches Gewitter sorgt, hat heute eine umfangreiche Personalie bekannt gegeben: Klaus Schuster und Frank-Michael Frede legen ihr Vorstandsmandat zurück, um Leitungsfunktionen bei den zukünftigen Gesellschaften zu übernehmen. Den Chefposten der Vamed AG hat heute Vorstand Moritz Timothy Gärtner übernommen.
Dreiköpfiges Vorstandsteam der Vamed
Neu im Vamed-Vorstand ist Milan Manduch, er wirkt nun als COO der neu geschaffenen Operational Excellence. Im dreiköpfigen Vorstandsteam der Vamed agieren somit seit 1. August Gärtner als CEO, Andreas Wortmann als CFO und Manduch als COO.
Vergangene Woche wurde berichtet, dass im Zuge der Aufspaltung der Vamed die Führungsetage offenbar auch Missstände im Konzern aufdecken will. Um das zu erleichtern, wurden rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Wiener Zentrale per Brief versprochen, dass es keine arbeits- oder zivilrechtlichen Konsequenzen gibt, wenn sie an Missständen beteiligt waren und darüber Informationen liefern.
Bis Mitte Oktober werde der "Abschluss einer Amnestievereinbarung" angeboten. Auf APA-Anfrage hieß es damals: "Dies ist ein üblicher Vorgang im Zusammenhang mit der Zurückführung von Projektgeschäften und damit verbundener Vertragskonstellationen."
20.000 Mitarbeiter im Vamed-Konzern
Der Vamed-Konzern mit rund 20.000 Mitarbeitern ist heuer im Mai von Fresenius filetiert und auf unterschiedliche Unternehmen aufgeteilt worden. So erwarben die beiden Baukonzerne Porr und Strabag Anteile an mehreren Thermen in Österreich, die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH Wien) sowie das österreichische Vamed-Projektgeschäft.
Die Private-Equity-Firma PAI Partners übernahm 67 Prozent am Vamed-Rehabilitationsgeschäft. Die restlichen 33 Prozent bleiben bei Fresenius.
Doskozil warnt
Dem deutsche Gesundheitskonzern Fresenius bescherte die Trennung von der Österreich-Tochter Vamed einen Quartalsverlust, wie gestern bekannt wurde. Im Frühjahr hatte Fresenius die Vamed filetiert und auf verschiedene Unternehmen aufgeteilt. Insbesondere Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat kürzlich erneut vor dem Verkauf der Vamed-Reha-Kliniken an das französische Private-Equity-Unternehmen PAI gewarnt und eine Kündigung der Tagsätze durch die Sozialversicherungsträger gefordert. Es könne nicht sein, dass öffentliche Gelder in gewinnorientierte Unternehmen fließen, "um Konzerngewinne zu bedienen", während im Gesundheitsbereich das Geld fehle, kritisierte er.