Spitzen-Gehalt

Verbund-Chef cashte 1,6 Millionen Euro

08.08.2024

Michael Strugl verdiente im Jahr 2023 als Chef des Energie-Konzerns Verbund 1,6 Millionen Euro. Auch andere Verbund-Spitzenmanager cashten ab. 

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© APA/FLORIAN WIESER
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Top-Manager Michael Strugl aus Oberösterreich cashte 2023 ein fürstliches Gehalt als CEO des Energiekonzerns Verbund. Zuvor waren die Energiepreise ab dem Jahr 2022 in bisher unbekannte Höhen gestiegen.

750.000 Euro Festgehalt, dazu kommen mehrere Boni

Den Aktionären der Verbund AG wird im Vergütungsbericht erklärt, wie sich das Top-Gehalt für den CEO zusammensetzt. 

Michael Strugl erhielt im Jahr 2023 die folgende Vergütung:

  • Fixvergütung
  • Jährliches Festgehalt: 750.000 €
  • Variable Vergütung
  • Kurzfristige Erfolgsvergütung (STI): 450.000 €
  • Langfristige Erfolgsvergütung (LTIP): 376.800 €
  • Sonstige Vergütungen
  • Beiträge zur Pensionskasse: 75.000 €
  • Versicherungen: 3.000 €
  • Sachbezüge (z.B. Dienstwagen, Parkplatz): 13.000 € 

Insgesamt kam Strugl so auf eine Vergütung in Höhe von 1.668.000 Euro im Jahr 2023.

Auch die anderen beiden Vorstandsmitglieder bezogen ansehnliche Gehälter.

  • Finanzchef Peter Kollmann (CFO) bezog ein festes Jahresgrundgehalt von 620.000 Euro.
  • Chief Operating Officer (COO) Achim Kaspar erzielte ein Jahresgrundgehalt von 475.000 Euro.

Auch hier kommen noch Boni hinzu. 

Seit 2024 besteht der Vorstand des Verbunds aus vier Mitgliedern - hinzugekommen ist Frau Dr. Susanna Zapreva-Hennerbichler als Chief Renewables Officer (CRO). Ihr Gehalt wird erst im nächsten Bericht veröffentlicht werden.

Republik Österreich ist Hauptaktionär

Der Vergütungsbericht  ist für die Aktionäre des Energiekonzerns gedacht, er soll ihnen einen Überblick über die Gehälter und Boni geben.

51 % der Verbund-Aktien besitzt die Republik Österreich, weitere 30 % sind im Besitz von Energieunternehmen der Bundesländer. 20% der Aktien sind im Streubesitz.

Fall für das Parlament

Die Neos-Abgeordnete Karin Doppelbauer fragte bei Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) zu den "krisenfesten Manager-Boni" beim Verbund nach.

In einer parlamentarischen Anfrage formulierte sie: "Österreichs Energieversorgungsunternehmen (EVUs) sind mehrheitlich im staatlichen Besitz, nur ein Teil der Anteile befindet sich im Streubesitz."

Die Neos-Abgeordnete sagte: "Das Management der staatlichen Energieversorgungsunternehmen gehört in den letzten Jahren - nicht ganz überraschend - zu den Gewinnern der Energiekrise." Für die "Zufallsgewinne" in Folge des russischen Angriffskriegs, der die Energiepreise in die Höhe jagte, könnte das Management nichts, sagte sie und fragte: Warum werden dafür Boni ausbezahlt?

Der Finanzminister antwortete, dass die Fragen Angelegenheiten der Unternehmensorgane Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaften Verbund AG bzw. ÖBAG betreffen und "keine in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Finanzen fallenden Gegenstände der Vollziehung [...] sind". Am Ende der Anfragebeantwortung wurde der Vergütungsbericht verlinkt.

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