Millionenverluste
Mateschitz verkauft Kombucha an Rauch
22.01.2014
Die Umsätze der Carpe Diem Co.KG haben sich seit 2006 halbiert.
Red-Bull-Miteigentümer Dietrich Mateschitz gibt die Lizenz an seinem Kombucha-Getränk "Carpe Diem" und dem Mineralwasser "Botanic Water" an seinen Abfüller Rauch ab. "Die Firma Rauch wird in Lizenz die Produkte der Marke Carpe Diem vertreiben", so Red Bull gegenüber den "SN". Die Carpe Diem Co.KG hat seit Jahren Millionenverluste eingefahren, der Umsatz halbierte sich seit 2006.
Zur Carpe Diem Co.KG gehören auch die Carpe-Diem-Restaurants in der Salzburger Getreidegasse und im Hangar-7 am Flughafen Salzburg. Bei diesen ändere sich nichts, schreiben die "Salzburger Nachrichten".
Zweistellige Millionenverluste
Das Geschäft mit Getränken und Gastronomie hat Mateschitz in den vergangenen Jahren insgesamt hohe zweistellige Millionenverluste beschert. Laut FirmenCompass belief sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) im Jahr 2012 auf minus 6,31 Mio. Euro bei einem Umsatz von 12,10 Mio. Euro. Im Jahr 2011 lag der Verlust bei minus 3,19 Mio. Euro, 2010 (-3,79 Mio. Euro), 2009 (-6,62 Mio. Euro), 2008 (-9,40 Mio. Euro) und 2007 (-10,48 Mio. Euro). Im Jahr 2006 lag der Umsatz noch bei 23,20 Mio. Euro bei einem EGT von minus 6,64 Mio. Euro.
Mateschitz wird die Verluste wohl verschmerzen können: Im Bloomberg-Milliardärsranking (Stand 21. Jänner 2014) liegt er mit einem Vermögen von 8,3 Mrd. US-Dollar (6,14 Mrd. Euro) auf Rang 156. Red Bull ist im Vergleich zu "Carpe Diem" hingegen höchst profitabel: Der Gewinn von Red Bull kletterte 2012 im Vergleich zum Jahr davor um 44 Prozent auf 447,6 Mio. Euro. Der Umsatz legte um 15,9 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro zu, weltweit stieg der Absatz 2012 um 12,8 Prozent auf 5,226 Milliarden Dosen
Partnerschaft
Laut Red Bull liegt ab Februar 2014 auch "das operative Marketing" von "Carpe Diem" und "Botanic Water" bei Rauch, "wesentliche Entscheidungen werden zwischen den Partnern abgestimmt". Vor 17 Jahren startete Mateschitz als alleiniger Eigentümer mit dem Verkauf von "gesunden Wirkungsgetränken". Für die Konsumenten soll sich so wenig wie möglich ändern: "Carpe Diem wird wie bisher im Handel und in der Gastronomie erhältlich sein", betonte die Red Bull-Pressestelle. "Ziel und Strategie ist es, den erfolgreichen Kurs von Carpe Diem fortzufahren und die Marke behutsam weiterzuentwickeln", so Daniel Wüstner, Rauch-Geschäftsleiter für Sales und Marketing, gegenüber der Zeitung.