Die Meduni Graz und die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft KAGes einen neuen Anlauf zu einer Kooperationsvereinbarung für den Betrieb und Finanzierung des Universitätsklinikums. In einer Absichtserklärung hat man sich auf eine gemeinsame Klinikumsleitung und die Erstellung eines gemeinsamen Budgets geeinigt, hieß es in einer Mitteilung beider Partner.
Die Grazer Medizinische Universität (MUG) betreibt kein eigenes Uniklinikum, sondern nützt die bereits vorhandene Infrastruktur des LKH Graz für ihre universitären Aufgaben. Daraus ergeben sich für den Krankenhausbetreiber zwangsläufig Mehrkosten - der sogenannte klinische Mehraufwand.
Seit der Bund mit der Verselbstständigung der Medizinischen Universitäten die entsprechende Zahlungsverpflichtung an die Unis delegiert hat, gibt es zwischen der Med-Uni Graz und der KAGes Differenzen um die Höhe der Abgeltung: Die Med-Uni hat der KAGes zwar Akonto-Zahlungen geleistet - aus Sicht der KAGes jedoch zu geringe.
Nun wird die Installierung eines gemeinsamen Führungsgremiums und ein gemeinsam zu verwaltendes Budget ins Auge gefasst. Das Vorhaben soll "noch in diesem Jahr" verwirklicht werden, so KAGes-Vorstandsvorsitzender Werner Leodolter auf Anfrage der APA.
Die neue gemeinsame Leitung soll sich aus der Anstaltsleitung des LKH-Univ. Klinikums Graz sowie dem Rektor und einem Vizerektor der MUG zusammensetzen. Diese Klinikumsleitung soll ein gemeinsames Budget erstellen, das sowohl den gesamten Klinischen Bereich der Med-Uni Graz für Lehre und Forschung als auch die gesamte Krankenversorgung des LKH-Univ. Klinikum Graz umfassen wird, schilderte Leodolter.
Über die mögliche Höhe des Budgets wollten weder Leodolter noch der Rektor der Medizinischen Universität. Josef Smolle, Auskunft geben. "Die Frage der Zahlen ist Gegenstand der laufenden Verhandlungen", so Smolle, der das bisher erreichte Übereinkommen als "entscheidenden Weg in die Zukunft" wertet.
"Wir sind zuversichtlich, in den nächsten Monaten auch die konkreten vertraglichen Vereinbarungen mit Zustimmung des Landes und des Bundes zu schaffen", so Leodolter und Smolle. Gesundheitslandesrätin Bettina Vollath (S) begrüßte als Eigentümervertreterin der KAGes die geplante Zusammenarbeit.