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Bruckenberger, Waldner und Prokop führen künftig den ORF-Newsroom

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Im multimedialen ORF-Newsroom wird seit über einem Jahr gearbeitet. Nun steht auch fest, wer die Redaktion am Küniglberg künftig führen soll.  

Johannes Bruckenberger, Gabriele Waldner-Pammesberger und Sebastian Prokop übernehmen als Trio die Chefredaktion, teilte der ORF in einer Aussendung mit. Bruckenberger übernimmt die Leitung der Sendungs- und Plattformteams, Waldner-Pammesberger jene der multimedialen Fachressorts und Prokop kümmert sich um die Newsteams.

Die drei Journalisten sind formal ORF-Generaldirektor Roland Weißmann unterstellt. Der ORF-Chef ist allerdings nur dann in die Entscheidungsfindung einzubinden, wenn keine Einigung unter ihnen zustande kommt oder eine der Redaktionsspitzen das wünscht. Im Rahmen der journalistischen Unabhängigkeit dürfen weiterhin keine Weisungen erteilt werden. Die Chefredakteurin und beide Chefredakteure sollen den Newsroom nach außen hin repräsentieren und Infoangebote, Breaking-News-Einstiege und Ressourcen über alle Plattformen und Sendungen hinweg koordinieren.

Multimedialer Newsroom 

Bei der Chefredaktion Newsteams sind Breaking News, die Onlineplattformen des ORF, Kurzinfoformate, Datenjournalismus, Verifikation, User Generated Content und Social Media angesiedelt. In Abstimmung mit Ressorts und Sendungsteams können auch für andere Plattformen Beiträge angefertigt werden. Prokop zeigte sich stolz, Verantwortung im multimedialen Newsroom zu übernehmen. "Wir garantieren objektive, verlässliche und relevante Nachrichten", so der Neo-Chefredakteur.

Die Chefredaktion multimediale Fachressorts hat einen Fokus auf Hintergrundberichterstattung, investigativen Journalismus und auch die Auslandskorrespondentenbüros. Die jeweiligen multimedialen Ressorts wie Inland oder Wirtschaft liefern Inhalte an Sendungen und Plattformen. "Das Vertrauen von Redaktion und Geschäftsführung ehrt mich sehr. Es ist eine hervorragende Basis, um im Team der Chefredaktion die bestmöglichen Weichenstellungen für die Zukunft der ORF-Information vornehmen zu können", so Waldner-Pammesberger.

Die Chefredaktion Sendungs- und Plattformteams kümmert sich schließlich um Teams wie jene der "ZiB" oder der Radiojournale und koordiniert Magazinsendungen und Dokumentationen. "Die ORF-Information ist das größte, wichtigste und spannendste Leitmedium des Landes", wurde Bruckenberger zitiert. Es sei eine große Ehre, im Team einen Beitrag dazu zu leisten, dass die ORF-Information auch in Zukunft hohe Glaubwürdigkeit und hohes Vertrauen genieße.

Bruckenberger von der APA zum ORF

Zwei von drei Mitgliedern der neuen Chefredaktion kennen den ORF dabei seit vielen Jahren: Waldner-Pammesberger stieg bereits 1996 im ORF-Radio ein, übernahm später die stv. Leitung des Radio-Innenpolitikressorts und trat auch im Fernsehen als "Sommergespräche" und "Report" Moderatorin auf. 2021 wurde die 54-jährige gebürtige Kärntnerin zur Ö1-Journalchefin ernannt und folgte schließlich 2023 als interimistische ORF-Radiochefredakteurin auf Hannes Aigelsreiter.

Prokop dockte ebenfalls in den 90er-Jahren beim öffentlich-rechtlichen Medientanker an. 1993 schnupperte der gebürtige Innsbrucker erstmals bei Ö3 ORF-Luft. Nach Stationen beim ORF-Tirol und in der ORF-Radio-Nachrichtenredaktion wechselte er wieder zu Ö3, wo er kurz vor der Jahrtausendwende zum stv. Infochef aufstieg. Ab 2007 leitete er die Ö3-Nachrichtenredaktion und verließ den Radiosender schließlich 2022, um sich im multimedialen Newsroom als Newsdeskchef zu betätigen.

Keine ORF-Erfahrung besitzt bisher Johannes Bruckenberger. Er kommt von außen ins größte Medienunternehmen des Landes. Aber auch er kann auf Führungserfahrung verweisen, stand er doch seit 2019 an der Redaktionsspitze der APA - Austria Presse Agentur. Bei der Nachrichtenagentur betätigte sich der 55-jährige Oberösterreicher fast drei Jahrzehnte. Zunächst etwa als Medienredakteur und Chef vom Dienst, später als Innenpolitikressortleiter und stv. Chefredakteur. Unter Bruckenberger als APA-Chefredakteur wurden etwa die Faktencheckaktivitäten der APA ausgebaut und die Klimaberichterstattung gestärkt.

Den drei ORF-Chefredakteuren werden jeweils eine Stellvertreterin bzw. ein Stellvertreter an die Seite gestellt. Christian Braun-Staudinger wird stv. Chefredakteur für die multimedialen Fachressorts. Der 53-jährige Wiener war bisher Online-Chefredakteur im multimedialen Newsroom. Davor betätigte er sich etwa als USA-Korrespondent oder als Sendungsverantwortlicher der "ZiB".

Auch Eva Karabeg ist der multimediale Newsroom im ORF-Zentrum nicht fremd. Die 53-jährige Steirerin wurde zur stv. Chefredakteurin für Sendungs- und Plattformteams bestellt. Bisher war sie dort als interimistische TV-Chefredakteurin tätig. Davor war sie im ORF etwa als stv. ORF 2-Chefredakteurin und "Wien heute"-Sendungschefin tätig.

Nur Braun-Staudinger nicht erstgereiht

Inka Pieh agiert fortan als stv. Newsteams-Chefredakteurin. Die 36-jährige Niederösterreicherin war zuletzt USA-Korrespondentin des ORF und berichtete dabei etwa live vom Sturm aufs Kapitol. Zuvor war Ö3 ihre berufliche Heimat, wo sie jahrelang als Newsanchor arbeitete oder auch Sondersendungen und Wahljournale stemmte.

Weißmann zeigte sich überzeugt, dass die sechs Neubestellten "nicht nur unbestritten kompetent, sondern angesichts ihrer journalistischen Sozialisation auch ein Garant" dafür seien, dass "die neue Führungsstruktur innerhalb der ORF-Information medienübergreifend mit Leben erfüllt wird und die anachronistischen Grenzen zwischen Fernsehen, Radio und Online endgültig aufgehoben sind."

Weißmann entsprach mit seiner Entscheidung in fünf von sechs Fällen der nicht bindenden Abstimmung der ORF-Journalistinnen und -journalisten. Einzig Christian Braun-Staudinger wurde von den Redakteuren nicht erstgereiht. Statt ihm hätte nach Ansicht der ORF-Journalisten die langjährige Deutschland-Korrespondentin und mittlerweile als ORF-Korrespondenten-Koordinatorin tätige Birgit Schwarz als stv. Chefredakteurin für die multimedialen Ressorts agieren sollen.

Chefs für die jeweiligen multimedialen Fachressorts müssen noch gefunden werden. Eine Ausschreibung dürfte hier bald erfolgen. 

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