Getrübte Stimmung in Wiens Werbebranche

17.02.2010

Das Krisenjahr 2009 hat auch in Wiens Werbebranche seine Spuren hinterlassen. Einer IFES-Umfrage zufolge bewerten zwar 47 % der Unternehmer ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als "sehr gut" oder "gut", 2006 waren es allerdings noch 56 % gewesen.

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Auch in Sachen Aufträge berichten die Werber von Rückgängen. Karl Javurek, Gewista-Chef und Spartenobmann in der Wiener Wirtschaftskammer, sprach von einer "eingetrübten Situation", zeigte sich jedoch erfreut über Reklameprofis als per se "optimistisches Völkchen".

In einer dezitiert schlechten ökonomischen Lage sehen sich laut Studie, im Zuge derer zwischen 23. November und 4. Dezember 900 Branchenmitglieder nach dem Schulnotensystem befragt wurden, 16 %. Drei Jahre zuvor, als die bisher letzte derartige Umfrage durchgeführt worden war, klagte "nur" jeder zehnte Werber über wenig berauschende Bilanzen.

Was die Auftragslage anbelangt, hat sich die Einschätzung ebenfalls verschlechtert. Hatten 2006 noch 59 % diese Frage positiv beantwortet, sind es nun 49 %. Im Gegensatz dazu sehen 18 % - und damit doppelt so viele wie vor drei Jahren - die Situation als bloß "genügend" oder "nicht genügend".

Die generelle Unternehmensentwicklung in den vergangenen Jahren betreffend berichtet je ein Drittel über einen positiven, konstanten und negativen Trend. Im Zuge der letzten Umfrage hatten noch knapp mehr als die Hälfte der Wiener PR-Experten von einer Verbesserung gesprochen.

Zukunft im Aufwärtstrend

Optimistischer gaben sich die Befragten hinsichtlich der Zukunft. Folglich rechnet jeder Sechste mit einem Aufwärtstrend in den nächsten 3 Jahren, nur sechs Prozent gehen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, fasste IFES-Projektleiter Reinhard Raml zusammen.

Das durch die Umfrage erhobene Bild stärke die Branche auch in den derzeit laufenden Kollektivvertragsverhandlungen, betonte Javurek: "Es stützt uns darin, dass heuer kein Platz für Reallohnzuwächse - wie von der Gewerkschaft gefordert - ist." Er sei jedenfalls zuversichtlich, dass man im nächsten Monat einen Abschluss erreichen könnte.

Politisch ist dem Spartenobmann vor allem die Werbeabgabe ein Dorn im Auge. Er verstehe nicht, warum auf diesem Gebiet nichts passiere, obwohl offensichtlich alle politischen Fraktionen für eine Abschaffung einträten.

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