Anfang des Monats sorgte der plötzliche Abschied von Standard-Chefredakteur Martin Kotynek für Rätselraten in der Branche. Jetzt kennt man die Hintergründe:
Kotynek wollte offenbar ein extrem hartes Spar-Paket des Bronner-Sohns und Geschäftsführers Alexander Mitteräcker nicht mittragen, das die Standard-Redaktion um rund 20 % reduzieren soll.
Gestern berichtete die Fachzeitung HORIZONT, dass Mitteräcker beim AMS sage und schreibe 25 der knapp 180 Standard-Mitarbeiter zur Massen-Kündigung angemeldet hat.
Hintergrund: Der Standard befindet sich aufgrund stark rückläufiger Inseraten-Umsätze und stark steigender Produktionskosten in einer dramatischen Schieflage. Das laufende Geschäftsjahr wird angeblich mit einem Millionen-Defizit enden – ein massives Spar-Paket soll jetzt das Ärgste (sprich: eine Insolvenz) verhindern.
Allein die Kündigung der 25 Redakteure und Verlagsmitarbeiter soll dem Standard-Verlag fast 1,5 Millionen Euro sparen. Weitere drastische Spar-Programme sind in Überlegung.
Viele Standard-Mitarbeiter fürchten jetzt – so wie ihr abgegangener Ex-Chefredakteur – dass der Standard mit diesen massiven Personal-Einsparungen Umfang und Qualität in der bisherigen Form nicht mehr halten kann.