Moderatorin Schnabl

ORF: Statt "Im Zentrum" - so wird die neue Sendung

19.12.2024

"Es war hoch an der Zeit, ein neues, innovatives Konzept zu entwickeln", sagte Bruckenberger mit Blick auf das "starre Konzept" und "selten überraschende Gäste" von "Im Zentrum". 

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© APA/ROLAND SCHLAGER
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Wien. Nach "Im Zentrum" sucht der ORF künftig sonntagabends "Das Gespräch". Dabei spricht Moderatorin Susanne Schnabl an einem Tisch mit ein bis vier Gästen über das Thema der Woche, wobei man auf "größtmögliche Flexibilität" setze, um auch zu überraschen, sagte ORF-Sendungsteams-Chefredakteur Johannes Bruckenberger am Donnerstag. Mit der neuen Sendung (ab 12. Jänner) wolle man eine konstruktive Streitkultur pflegen, das Publikum soll mit Antworten und Einordnung zu Bett gehen.

"Es war hoch an der Zeit, ein neues, innovatives Konzept zu entwickeln", sagte Bruckenberger mit Blick auf das "starre Konzept" und "selten überraschende Gäste" von "Im Zentrum". Keine Kritik übte er dagegen an Moderatorin Claudia Reiterer und den Quoten. Die Zuseherzahl sei kein Problem gewesen, an dieser will er "Das Gespräch" auch nicht messen. Viel mehr zähle, ob der Talk Relevanz entwickle, einen Gesprächswert liefere.

Schnabl eine "der besten Journalistinnen des ORF"

Mit Schnabl habe man dafür eine "der besten Journalistinnen des ORF" als Moderatorin gewonnen, die kompetent, kritisch und weitblickend in der Gesprächsführung agiere und dabei höflich und ruhig im Ton bleibe, so Bruckenberger. "Miteinander Reden ist bei all unserer Verschiedenheit der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält", sagte Schnabl. Sie wolle sich nicht von Tagesaktualität, sondern Relevanz treiben lassen. Die Sendung entwickle man dynamisch weiter. "Es wird Lernkurven geben", so Schnabl.

In puncto Themenauswahl und Einladungspolitik werde man "furcht- und tabulos" agieren, kündigte Bruckenberger an. Man wolle sich nicht von potenzieller Kritik auf Social Media treiben lassen. Insgesamt will der ORF-Sendungsteams-Chefredakteur das Verständnis dafür heben, dass demokratischer Diskurs nur dann in vernünftigen Bahnen verläuft, "wenn wir es schaffen, uns gegenseitig zuzuhören und es aushalten, dass es andere Meinungen gibt". "Es muss robust diskutiert werden dürfen", stellte auch Schnabl klar.

Holztisch im Zentrum

Dort, wo häufig auch im Alltag diskutiert wird - an Tischen - soll auch im ORF gesprochen werden. Das öffentlich-rechtliche Medienhaus setzt für "Das Gespräch" auf einen großen Holztisch, mit einem Kugelmikrofon in der Mitte der Platte. Um den Tisch angeordnet stehen gepolsterte Holzsessel. Insgesamt dominieren Braun- und Rottöne. "Wir wollten eine warme Atmosphäre schaffen", erklärte Bruckenberger. Studiopublikum gibt es keines. Aber es werde an einer Begleitung der Sendung auf Social Media gearbeitet, stellte der ORF-Chefredakteur regeren Austausch mit der Zuseherschaft in Aussicht.

Als Sendungsverantwortliche von "Das Gespräch" agiert Eva Karabeg, stv. Chefredakteurin für Sendungsteams. Für die Regie zeichnet Doris Peterka verantwortlich.

"Das Gespräch" wird nicht die letzte Neuerung im Diskussionsbereich des ORF gewesen sein. Ende März oder Anfang April startet ein "ZiB Talk". Die Detailentwicklung beginnt im Jänner. Zu sehen sein soll der Talk aber am Dienstag- oder Mittwochabend. Weitere Formate werden evaluiert und auf mögliche "Refreshments" abgeklopft.

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