Mediziner-Bereitschaft geht auf's Herz

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Eine Studie von Innsbrucker Wissenschaftern ermittelte ein erhöhtes Herzinfarktrisiko bei Medizinern, ausgelöst durch Journaldienste. Nachtdienste gingen mit Stress, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen einher. Auch während der Ruhephasen gelinge keine Entspannung, heißt es in der Studie.

Während des Journaldienstes befinden sich die Mediziner in 24-stündiger Rufbereitschaft. Sie könnten sich zwar in der Klinik in Schlafräumlichkeiten zurückziehen, würden jedoch bei Notfällen geweckt. Ähnlich wie bei der Feuerwehr oder Polizei befinde sich der Körper von Ärzten während des gesamten Dienstes in Alarmbereitschaft. Die Risikofaktoren seien nicht nur im Falle eines Notrufes erhöht, sondern blieben während der gesamten Schicht gesteigert. Als weiteres beunruhigendes Detail zeige sich eine Verbindung zwischen der Dienstdauer und der kardiologischen Belastung.

30 Mediziner der Innsbrucker Uniklinik stellten sich für die Testreihe als Probanden zur Verfügung. Ausgestattet mit tragbaren Messgeräten wurden Herztätigkeit, Blutdruck, Stresshormone, Harn sowie Blut 24 Stunden lang dokumentiert. Diese Ergebnisse standen im Vergleich zu einem normalen Arbeitstag ohne Nachtdienst. Die Probanden seien pro Nacht etwa drei- bis fünfmal geweckt worden, daher seien ihre Schlafphasen erwartungsgemäß kürzer ausgefallen.

Der Blutdruck sei während des gesamten Dienstes gesteigert gewesen und auch innerhalb der Schlafzeiten nicht abgesunken. Gefährliche ventrikuläre Rhythmusstörungen seien beobachtet worden und zudem seien Entzündungsparameter und Harnsäure signifikant erhöht gewesen. Laut Michael Joannidis, dem Leiter der Studie, seien alle nachgewiesenen Parameter als Risikofaktoren für einen Herzinfarkt einzustufen. Welche Folgen die Ärzte langfristig zu erwarten hätten, sei nicht absehbar.

Ein zweiter Teil der gleichen Testreihe untersuche das psychologische Befinden der Probanden. Mit Hilfe von Aufmerksamkeits- sowie Befindlichkeitstests werde zusätzlich die mentale Belastung der Probanden überprüft. Die Ergebnisse des zweiten Teils der Studie sollen noch heuer feststehen.

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