47 Mrd. Dollar
Mega-Fusion: Lucky Strike will Camel
21.10.2016
Der neue Konzern wäre das weltgrößte börsennotierte Tabakunternehmen.
Der britische Zigarettenhersteller BAT ("Lucky Strike") will für 47 Mrd. Dollar (42,8 Mrd. Euro) den US-Rivalen Reynolds ("Camel") übernehmen und damit zum weltgrößten börsennotierten Tabakkonzern aufsteigen. British American Tobacco (BAT) machte das Vorhaben am Freitag in London bekannt. Das Unternehmen ist bereits in großem Umfang an Reynolds beteiligt.
Der genannte Preis soll für die restlichen 57,8 Prozent bezahlt werden. Der neue Konzern würde zum US-Branchenprimus avancieren und Marken wie Pall Mall, Dunhill, Lord, Prince sowie Newport und Rothmans unter einem Dach vereinigen.
Die Kombination der beiden Unternehmen stärke das Geschäft für die Zukunft, betonte BAT-Chef Nicandro Durante. BAT bietet den Reynolds-Aktionären 56,50 Dollar je Aktie, was einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Schlusskurs von Donnerstag entspricht. Vom Kaufpreis sollen rund 20 Mrd. Dollar in bar überwiesen, die übrigen 27 Mrd. Dollar in Form von BAT-Aktien bezahlt werden.
BAT steigerte seinen bereinigten Umsatz in den ersten neun Monaten um gut acht Prozent, während der Absatz der wichtigsten Marken um fast zehn Prozent wuchs, wie das Unternehmen mitteilte.
Das BAT-Geschäft läuft demnach rund, obwohl die Branche immer strengere staatliche Auflagen zum Gesundheitsschutz zu spüren bekommt. So müssen die Hersteller in der EU Schockbilder auf Zigaretten- und Tabakpackungen anbringen, die vom Rauchen abschrecken sollen. Durch gestiegene Tabaksteuern und Rauchverbote ist der Zigarettenabsatz in Deutschland und anderen europäischen Ländern in den vergangenen Jahren eingebrochen. 2015 verkaufte BAT nach eigenen Angaben in Westeuropa 23 Milliarden Zigaretten - um 17 Prozent weniger als 2011. In Bayreuth stellte der Konzern im Sommer seine Zigarettenproduktion ein und strich 950 Stellen.
BAT-Aktien notierten am Freitag 2,8 Prozent fester. Im Jahresverlauf hat die Aktie sich um 27 Prozent verteuert, bei Reynolds betrug das Plus 2,2 Prozent.