Mehr als 20 Prozent aller werdenden Mütter greifen nach Zahlen der Landes-Frauen- und Kinderklinik (LFKK) in Linz zur Zigarette. Die schädigenden Inhaltsstoffe könnten das Ungeborene über die Plazenta erreichen, die Folgen seien mangelnde Sauerstoffversorgung von Gebärmutter, Mutterkuchen und Fötus, so das Spital am Dienstag (30. Juni) in einer Presseaussendung. Für die 40 Wochen der Schwangerschaft wird komplett vom Zigarettenkonsum abgeraten.
Rauchen erhöhe das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt, die Neugeborenen seien infolge der Mangelversorgung meist untergewichtig, was sich negativ auf die gesamte Organentwicklung - auch auf das Gehirn - auswirke, warnten die Mediziner. Zudem würden die Wahrscheinlichkeit von plötzlichem Kindstod und die Allergiebereitschaft steigen. "Die oft geäußerte Empfehlung, sich während der Schwangerschaft auf maximal fünf Zigaretten pro Tag zu beschränken, ist wissenschaftlich nicht begründet", erklärte die Leiterin der Abteilung Neonatologie der LFKK, Gabriele Wiesinger. Bei starken Raucherinnen sei es allenfalls ein Kompromiss, wenn ihnen die Abgewöhnung nicht gelingt.
Auch nach der Geburt - vor allem während der Stillperiode - sollte auf Zigaretten und Passivrauchen verzichtet werden. Bei besonders starken Raucherinnen sollte auch Abstillen überlegt werden, falls sie ihren Zigarettenkonsum nicht einschränken können, so Wiesinger. Eine qualmfreie Umgebung sei für die Entwicklung wichtig, passivrauchende Kinder würden häufig an Bronchitis, Lungen- oder Mittelohrentzündungen sowie Asthma erkranken.