Metaller bekommen 1,45 bzw. 1,5 Prozent mehr Lohn
16.11.2009Die rund 170.000 Beschäftigen der heimischen Metallindustrie bekommen mit 1. November eine Erhöhung der Ist-Löhne um 1,45 Prozent, die KV-Löhne steigen um 1,5 Prozent. Damit hat die Industrie auf dem Niveau des Metallgewerbes abgeschlossen, wo nächstes Jahr um 1,45 Prozent mehr Lohn ausbezahlt wird. Einmalzahlungen oder die Einbeziehung des Betriebsergebnisses gibt es diesmal nicht.
"Heute ist ein sehr guter Tag für die Arbeitnehmer, wir sind sehr glücklich über die erzielte Einigung", so Arbeitnehmer Chefverhandler Wimmer. Arbeitgeberverhandler und Leitz-Chef Haslauer sprach von einem "Ergebnis, das sich sehen lassen kann". Nun gelte es, bei der Arbeitszeitflexibilisierung weiter zu kommen. Ursprünglich wollte die Industrie dies schon bei den Lohnverhandlungen klären, das verweigerten jedoch die Beschäftigtenvertreter.
Nun sollen noch heuer erste Gespräche für längere Tages-Maximalarbeitszeiten und Durchrechnungsräume für Überstunden geführt werden. Bis März 2010 soll es eine Einigung geben, die dann im Mai umgesetzt werden soll.
Man habe deutlich über der Inflationsrate von rund 0,7 Prozent abgeschlossen und damit trotz Wirtschaftskrise einen vergleichbaren Erfolg wie bei der letztjährigen Lohnverhandlung erzielt, betonte Wimmer. Allerdings prognostiziert das Wifo für 2010 bereits wieder 1,3 Prozent Teuerungsrate.
Haslauer wiederum hielt fest, dass nun für Unternehmen wie Mitarbeiter Planungssicherheit herrsche, nun gelte es mit der Arbeitszeitflexibilisierung den nächsten Schritt zu setzen. Er räumte ein, dass man dieses Thema wohl nicht ideal kommuniziert habe.
Im vergangenen Jahr hatten die Sozialpartner eine Erhöhung der Mindest- und Ist-Löhne in der Metallindustrie um 3,8 bis 3,9 Prozent beschlossen - freilich bei einer knapp über 3 Prozent liegenden Inflationsrate. Zusätzlich gab es einkommensunabhängig eine Einmalzahlung von 100 bis 250 Euro.
IV-Präsident Sorger bezeichnete es als "positiv, dass nach einigen nicht verantwortungsvollen Drohgebärden durch die Gewerkschaften ein Abschluss am Verhandlungstisch erreicht wurde".