Unter schwierigen Voraussetzungen startete am Freitag die Herbstlohnrunde mit der Forderungsübergabe der Metaller.
Die rund 170.000 Beschäftigten der heimischen Metallindustrie müssen sich auf geringe Lohn- und Gehaltserhöhungen einstellen. Eine Null-Lohnrunde wird es aber nicht geben. Darüber sind sich die Spitzenverhandler Metaller-Chef Wimmer und Arbeitnehmervertreter Haslauer einig.
"Wir werden verantwortungsvoll auf einen Reallohnzuwachs drängen", betonte Wimmer am Freitag gegenüber dem ORF. Für die Gewerkschaft ist es wichtig, die Kaufkraft zu sichern, denn die Konjunktur werde derzeit vom privaten Konsum getragen.
Die Arbeitnehmervertreter fordern von den Unternehmern heuer Solidarität. In den vergangenen Jahren wurde gut verdient und hohe Dividenden ausgeschüttet. Jetzt müsse man Verantwortung für die Mitarbeiter zeigen.
Die Unternehmen wünschen sich zwar Zurückhaltung bei den Forderungen, eine Null-Lohnrunde schließt Haslauer aber auch aus. Man müsse auch die Sicht der Mitarbeiter betrachten, mit einer Null-Lohnrunde könne man die Beschäftigten gerade in schwierigen Zeiten nicht motivieren.
Basis für die Verhandlungen ist die Inflation von September 2008 bis September 2009 von 1,5 %. Die Arbeitgeber wünschen sich heuer weitere Vereinbarungen zu flexibleren Arbeitszeiten. Man müsse den Kundenwünschen gerecht werden, so Haslauer. Wimmer fordert dafür einen "solidarischen Ausgleich".
Der WIFO-Lohnexperte Thomas Leoni erwartet heuer die niedrigsten Abschlüsse seit Jahren. "Es werden wohl nicht Null-Lohnrunden sein, sondern man wird versuchen, zumindest die Inflation großteils abzugelten", so Leoni. Einmalzahlungen oder Gewinnbeteiligungen würden in dieser Herbstlohnrunde öfter zum Zug kommen.