Mexikos Wirtschaft nimmt nach Einschätzung des Finanzministeriums im kommenden Jahr wieder etwas Fahrt auf. Die Wirtschaftsleistung werde um vier Prozent zulegen, nach 3,5 Prozent in diesem Jahr, teilte das Finanzministerium mit. Mögliche Änderungen im Steuersystem und andere Reformen, wie sie die Regierung des neuen Präsidenten Enrique Pena Nieto derzeit plane, seien dabei nicht mit eingerechnet.
Mexikos Bevölkerung hofft auf umfangreiche Maßnahmen von Pena Nieto, mit denen die Wirtschaft in Schwung kommen soll. Dazu gehören unter anderem Änderungen bei der Steuer sowie eine Neuordnung des Energie-Sektors, die private Investoren anlocken soll. Zudem soll die Produktion beim staatlichen Ölkonzern Pemex angekurbelt werden.
Die Regierung befürchtet, dass ohne zusätzliche umfangreiche Investitionen die Ölförderung stagniert und Mexiko - derzeit der weltweit siebtgrößte Ölproduzent - netto zum Importeur wird. Das Land liefert den begehrten Rohstoff vor allem in die USA. Einnahmen aus dem Ölgeschäft finanzieren den staatlichen Haushalt ungefähr zu einem Drittel.
In den vergangenen beiden Jahren hatte Mexiko jeweils ein Wachstum von knapp vier Prozent geschafft. Doch das Land bekam zuletzt die Konjunkturschwäche in den USA zu spüren, die Exporte brachen ein und der Arbeitsmarkt geriet unter Druck. Mexikos Notenbank hatte daher im März erstmals seit vier Jahren den Leitzins gesenkt.