Milliardenhilfen für Riesen-Boni bei US-Banken
31.07.2009Bei einigen staatlich gestützten US-Banken haben die Bonuszahlungen der Justiz zufolge im vergangenen Jahr die Nettogewinne überstiegen. Bei Goldman Sachs, Morgan Stanley und JPMorgan Chase hätten die Sonderzahlungen deutlich über den Einnahmen der Institute gelegen, teilte der New Yorker Staatsanwalt Andrew Cuomo am Donnerstag mit.
In der schwierigen Wirtschaftslage sei die Entschädigung von Bankangestellten von der Leistung der Institute losgelöst, kritisierte Cuomo. Die Belohnungspraktiken hätten weder Hand noch Fuß. Cuomo ermittelt bei neun Finanzhäusern, die im Oktober vergangenen Jahres insgesamt 125 Mrd. Dollar (88,9 Mrd. Euro) aus Steuergeldern erhielten, um die Finanzkrise zu überstehen. Die Auszahlung von Milliarden Dollar an Prämien für Mitarbeiter defizitärer Institute hatte in den USA einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Die zu den größten Verlierern der Krise zählende Citigroup etwa erhielt 45 Mrd. Dollar an direkten Hilfen. Der Staat ist dafür nun mit 34 Prozent größter Aktionär der Bank. Doch ausgerechnet sie schüttete 2008 mehr als 5,3 Mrd. Dollar an Boni aus. Und das bei einem Jahresverlust von 27,7 Mrd. Dollar. 738 Citi-Banker nahmen jeweils mehr als eine Mio. Dollar mit nach Hause.
Den rein rechnerisch höchsten Bonus je Mitarbeiter zahlte ein weiteres Mal Wall-Street-Legende Goldman Sachs. Die Investmentbank schüttete im Schnitt mehr als 160 000 Dollar aus. Die insgesamt 4,8 Mrd. Dollar an Prämien waren mehr als doppelt so hoch wie der Jahresgewinn der Bank. Die Bonuszahlungen für Händler, Banker und Manager an der Wall Street können traditionell ein Vielfaches der Grundgehälter ausmachen.