Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) will den Standort Österreich international attraktiver machen. In einer ersten Arbeitssitzung hat er sich heute, Montag, mit mehr als 20 Chefs von führenden Konzernen wie etwa voestalpine, Verbund und Telekom Austria ausgetauscht, um deren Vorstellungen in die neue Standortstrategie einfließen zu lassen. Mögliche Maßnahmen sollen im Herbst vorliegen.
Österreichs Industrieanteil liege zwar mit 18,3 Prozent deutlich über dem EU-Schnitt von 15,2 Prozent, habe aber noch viel Potenzial nach oben.
"Wir werden in etwa drei Monate für die Erarbeitung der Strategie brauchen", sagte der Minister im Anschluss an das Treffen mit den Konzernbossen in einer Pressekonferenz. Die neue Initiative sei auch im Regierungsprogramm vorgesehen und ressortiere nicht nur zum Wirtschaftsministerium. Die Strategie soll "komplette Rahmenbedingungen bringen, die die Wirtschaft braucht und das Leben erleichtern".
Als Themenfelder beackert werden die Wissens-, Forschungs- und Innovationsbasis, Klima, Energie, Umwelt und Ressourcen sowie das Arbeitsumfeld und der Rechtsrahmen (z. B. Steuergesetze und Lohnnebenkosten). Es sei auch ein Ziel dieser Gruppe, eine andere Wahrnehmung der Industrie in der Bevölkerung zu erreichen. Die Wirtschaft solle einen anderen Stellenwert in der Öffentlichkeit haben. "Die Stimmung ist momentan beinahe schlechter als die Lage."