Abwertung

Moody's entzieht Briten Rating-Bestnote

22.02.2013

Langsames Wachstum und Verschuldung nannte die Ratingaagentur als Gründe.

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Die Ratingagentur Moody's hat Großbritannien die Bestnote für die Kreditwürdigkeit entzogen. Die Agentur stufte das Land am Freitagabend von AAA auf Aa1 herab. Zur Begründung nannte Moody's das langsame Wachstum und die hohe Verschuldung Großbritanniens.

Damit können neue Kredite für das Land potenziell teurer werden, weil Geldgeber einen höheren Risikoaufschlag verlangen könnten. Die USA und Frankreich haben im Zuge der Finanzkrise ihre "AAA"-Note bereits verloren. Allerdings hatte dies bei beiden Ländern keine größeren Auswirkungen auf die Kreditkosten. Österreich hingegen besitzt bei Moody's noch immer das Spitzenrating.

Auch die anderen beiden großen Ratingagenturen, Standard & Poors und Fitch, haben Großbritannien seit geraumer Zeit auf einem negativen Ausblick. Großbritannien steckt seit der Finanzkrise 2008 tief in der Schuldenfalle. Das Land ist nach internationalen Statistiken mit 86 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verschuldet.

Schwaches Wachstum durch Sparkurs
Moody's erklärte am Freitagabend nach US-Börsenschluss, die britische Rückstufung erfolge auch wegen der anhaltenden Schwäche bei den mittelfristigen Wachstumsperspektiven des Landes. Diese werde wohl auch noch einige Jahre hinziehen.

Das liege an einer schwächeren Weltwirtschaft und den Folgen des Sparkurses von Regierung und Unternehmen. Gleichwohl mache die grundsätzlich vorhandene Wirtschaftskraft des Landes und ein politischer Wille eine finanzielle Konsolidierung in Großbritannien möglich.

Der Ausblick für das neue Rating "Aa1" sei jedenfalls stabil. Finanzminister George Osborne erklärte, die Herabstufung sei eine harsche Erinnerung daran, wie Ernst die Schuldenprobleme des Landes seien. Die neue Benotung werde die Entschiedenheit der Regierung verdoppeln, die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.

Großbritannien steckte zuletzt von Ende 2011 bis zum zweiten Quartal 2012 in der Rezession. Im vergangenen Sommer gelang dank der Olympischen Spiele in London ein Plus. Doch danach machten dem Land Produktionsausfälle in der Industrie und eine geringere Öl-Förderung in der Nordsee zu schaffen. Eis und Kälte lähmen zudem Einzelhandel und Bau.

Für Verunsicherung sorgen auch die Reformwünsche von Premierminister David Cameron, der Rechte von Brüssel nach London zurückverlagern will und dabei auf Widerstand bei den anderen EU-Staats- und Regierungschefs stößt. Die britische Währung fiel im Zuge dieser Unsicherheit auf den niedrigsten Wert seit mehr als einem Jahr.

Die britische Regierung ist aber auf Wachstum angewiesen, um die Haushaltsziele zu erreichen. Zudem hatte sie angestrebt, das Top-Rating "AAA" zu behalten. 2015 wird in Großbritannien neu gewählt.


 
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