Die Ratingagentur kritisiert die wachsende Staatschuld des Inselstaats.
Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Zyperns um gleich drei Noten herabgestuft. Die Bonitätsnote werde von B3 auf Caa3 gesenkt, teilte die Agentur am Donnerstag mit. Als Begründung führte Moody's die Probleme des zyprischen Bankensektors an, der auf staatliche Hilfen angewiesen ist, sowie die wachsenden Staatsschulden der Mittelmeerinsel.
Staatschuld
Der Bedarf der zypriotischen Banken für eine Rekapitalisierung liegt nach Einschätzung von Moody's bei zehn Milliarden Euro, mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Zyperns. Demnach könnte der Schuldenstand Zyperns im Jahr 2013 auf 150 Prozent des BIP klettern, was der höchste Schuldenstand in der Eurozone wäre.
Wegen der Liquiditätsprobleme, des Rekapitalisierungsbedarfs der Banken und der schleppenden Verhandlungen mit der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) bewertete Moody's außerdem den Ausblick für das Land als "negativ". In den vergangenen zehn Monaten stufte Moody's Zypern um insgesamt neun Noten hinab. Auch die anderen großen Ratingagenturen hatten die Bonitätsnoten für Zypern zuletzt herabgestuft.
Tiefe Wirtschaftskrise
Zypern befindet sich in einer tiefen Wirtschaftskrise. Der kleine, mit dem hoch verschuldeten Griechenland eng verflochtene Inselstaat hatte im Juni 2012 Finanzhilfen von EU und IWF erbeten, nachdem Banken des Landes von der Griechenland-Krise schwer in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
Diskutiert wird derzeit über internationale Kredite in Höhe von rund 17 Milliarden Euro, davon zehn Milliarden für die Unterstützung des Bankensektors. In Vorbereitung auf das Hilfsprogramm hat die zyprische Regierung bereits strikte Kürzungsmaßnahmen beschlossen. Kritiker eines Rettungspakets erheben Steuerdumping- und Geldwäschevorwürfe gegen das Land. Am 21. Jänner sollen sich die Finanzminister der Eurozone in Brüssel mit Zypern befassen.