Das Rathaus "a riesige neugotische Hittn", der Donaukanal "genauso wenig blau wie die Donau": In der Touristen-Bim können sich Besucher wie Einheimische bekannte Sehenswürdigkeiten der Bundeshauptstadt ab sofort auch auf "Weanarisch" näher bringen lassen - sofern sie dieses Idioms mächtig sind. Als auditiver Reisebegleiter fungiert dabei niemand geringerer als Mundl Sackbauer alias Karl Merkatz, der den Text für die spezielle Straßenbahntour eingesprochen hat.
Man wolle mit dem neuen Angebot neben ausländischen Gästen und solchen aus Restösterreich auch die Wiener Bevölkerung dazu motivieren, hin und wieder eine Ring-Runde mit der Touri-Tram zu drehen, begründete Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer die sprachliche Neuerung.
Umgeschrieben wurde das hochdeutsche Original von Ernst Hinterberger, der mit "Ein echter Wiener geht nicht unter" die Kultfigur Mundl geschaffen hatte.
Wie allen anderen Sprachen kann man auch der Wiener Guide-Version über Kopfhörer lauschen, nachdem man auf dem Kästchen vor dem Sitz die Zahlenkombination 08 eingegeben hat. Parallel zu den Erklärungen sehen die Fahrgäste über LCD-Schirme passende Fotos von den eben erläuterten Sehenswürdigkeiten.
Wer sich nicht mit Ohrenstöpseln herumplagen will, kann die Mundl'schen Ansagen ab 9. Februar auch direkt über Lautsprecher im Wageninneren hören. Jeden Dienstag fährt die knallgelbe Straßenbahn dann ihre letzten 3 Touren als "Wiener Runden". Die erste Sackbauer-Fahrt beginnt um 16.21 Uhr am Schwedenplatz.
Seit April 2009 ist entlang der Ringstraße eine speziell gestaltete alte Bim als Touristen-Tram unterwegs. Laut Verkehrsbetrieben haben bisher rund 35.200 zahlende Passagiere dieses Angebot genutzt. Ein Ticket kostet 6 Euro.