1,7 Milliarden Euro

Mysteriöses Rettungsangebot für Benkos Signa

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Eine Holding mit Sitz in der Karibik bietet 1,7 Milliarden Euro für alle 96 Signa-Immobilien.

Lostag für die von René Benko gegründete Signa-Gruppe: Am Montagnachmittag stimmen die Gläubiger der Immobiliengesellschaften Signa Prime und Signa Development am Handelsgericht Wien über die vorgelegten Sanierungspläne ab. Werden diese abgelehnt, dann ist anstatt dem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ein Konkursverfahren vorgesehen. In beiden Szenarien wird von den Unternehmen langfristig nicht viel übrig bleiben, alle Immobilien und Projekte sollen verkauft werden.

Laut den Sanierungsplanvorschlägen von Signa Prime und Signa Development sollen die Gläubiger mindestens 30 Prozent ihrer anerkannten Forderungen binnen zwei Jahren erhalten und das gesamte verwertbare Vermögen soll zur Verwertung beziehungsweise der Befriedigung der Gläubiger an einen Treuhänder übergeben werden. Die angebotenen Treuhandsanierungspläne führen aus Sicht der Insolvenzverwalter zu einer deutlich höheren Quotenerwartung als im Vergleich zum Zerschlagungsszenario und daher empfehlen sie den Gläubigern die Annahme der Treuhandsanierungspläne.

Bailout-Angebot  

Kurz vor der Abstimmung sorgt nun ein mysteriöses Rettungsangebot für Aufregung. Wie die „Presse“ berichtet, werden für alle 96 Signa-Immobilien 1,7 Milliarden Euro geboten. „Wir sind an einer ganzheitlichen Komplettlösung interessiert, um die Signa-Immobiliensparte sinnvoll erhalten und mit Erfolg weiterführen zu können“, heißt es in dem 11-seitigen Dokument. Für die Gläubiger sind zudem 400 Millionen Euro Pauschal-Ablöse vorgesehen.

Es handelt sich um ein sogenanntes Bailout-Angebot - das Ziel wäre die Rettung des Signa-Konzerns. Bei der Bieterin soll es sich um eine Holding mit Sitz in der Dominikanischen Republik handeln. „Namhafte Investmentbanken“ aus den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten sollen „langfristige Darlehen“ zur Verfügung gestellt haben – ein Finanzierungsnachweis liegt bisher aber nicht vor.

Größte Insolvenz der Geschichte

Die Signa-Pleitenserie ist die mit Abstand größte Insolvenz der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Gegenüber der insolventen Luxus-Immobiliengesellschaft Signa Prime haben Gläubiger Forderungen in Rekordhöhe von rund 10,8 Mrd. Euro angemeldet, vom Masseverwalter anerkannt wurden davon laut jüngstem Sanierungsbericht bisher nur knapp 3,1 Mrd. Euro. Gegen die Signa Development sind 2,3 Mrd. Euro an Forderungen angemeldet, wovon bisher 1,3 Mrd. Euro anerkannt sind. Zum Portfolio der Signa Prime gehören beispielsweise das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe, das Selfridges in London und der auf 100 von 245 Meter Bauhöhe derzeit gestoppte Elbtower in Hamburg und viele weitere Immobilien, etwa das Goldene Quartier und das Hotel Park Hyatt in Wien sowie das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck. Signa Development entwickelt Immobilienprojekte außerhalb der Bestlagen in Österreich und Deutschland sowie in Südtirol.

  

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