Der furiose Börsengang des weltgrößten beruflichen Online-Netzwerks LinkedIn schürt die Angst vor einer neuen Internet-Blase. Die Anleger waren so heiß auf Aktien der Plattform für berufliche Kontakte, dass sich ihr Börsenwert gleich am ersten Handelstag mehr als verdoppelte. LinkedIn war zum Handelsschluss am Donnerstag 8,9 Mrd. Dollar wert - damit kostet die Internet-Firma 600 Mal mehr als sie zuletzt verdient hat.
Sorge macht Beobachtern vor allem das krasse Missverhältnis der Geschäftszahlen von LinkedIn auf der einen und der Milliarden-Bewertung auf der anderen Seite: Das Online-Netzwerk verdiente im vergangenen Jahr gerade einmal 15 Mio. Dollar bei 243 Mio. Dollar Umsatz.
Deswegen fühlen sich immer mehr Marktexperten an die sogenannte Dotcom-Blase vor mehr als zehn Jahren erinnert: Damals packten Anleger ihr Geld in fast alles, was eine Internet-Adresse hatte. Viele Firmen hatten aber kein tragfähiges Geschäftsmodell.