Nacht-U-Bahn für Tourismus "ein echtes Geschenk"

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Die Tourismusbranche sieht der Einführung der Nacht-U-Bahn in der Bundeshauptstadt mit Freude entgegen. "Das ist ein echtes Geschenk für uns", kommentierte Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner im APA-Gespräch die für den Sommer geplante Ausweitung der Fahrzeiten.

Der 24-Stunden-Betrieb unterstreiche den Metropolencharakter Wiens und festige das Image einer dynamischen City. Auch Taxi-Unternehmer und die Gastronomie rechnen mit Vorteilen.

Kettner verwies auf das Beispiel Berlin, wo das Angebot der U-Bahn rund um die Uhr am Wochenende nach dessen Einführung für eine Dynamisierung des Nachtlebens gesorgt habe. Einen ähnlichen Effekt erwarte er sich auch für die Bundeshauptstadt, wodurch vor allem jüngeres Publikum angesprochen werde. Darüber hinaus seien für Touristen schienengebundene Fahrzeuge im Vergleich zu Nachtbussen generell angenehmer, da die Orientierung leichter falle.

Die internationale Werbetrommel für den Nachtbetrieb wird man aber nicht rühren. "Das ist kein Werbethema, sondern ein Kommunikationsthema", erklärte der Tourismus-Chef. Insofern werde die Neuerung in die Informationsstränge eingebunden, hieß es.

Weniger mit einer umsatzschädigenden Konkurrenzsituation, sondern mit durchaus positiven Nebeneffekten rechnen auch die Taxi-Unternehmer. "Wenn mehr Menschen unterwegs sind, fällt auch für uns was ab", zeigte sich Heinrich Frey, Spartenobmann in der Wiener Wirtschaftskammer, zuversichtlich. Freilich gebe es Kollegen, die sich fürchteten, aber: "Wer stellt sich denn 15 Minuten in die U-Bahn-Station, wenn er von Tür zu Tür fahren kann", bewarb Frey die Vorteile seiner Branche im Hinblick auf den angepeilten Viertelstundentakt der Metro.

Nightlines brachten Aufschwung bei Taxlern

Außerdem habe es schon nach Einführung der Nightlines einen Aufschwung bei den Taxlern gegeben. Möglicherweise werde sich das Geschäft am Wochenende aber vom innerstädtischen Bereich etwas in die Außenbezirke verlagern, indem Menschen von den U-Bahn-Endstationen nach Hause chauffiert werden wollen.

Für die Gastronomie ist der 24-Stunden-Betrieb ebenfalls "begrüßenswert", wie Spartenobmann Josef Bitzinger auf APA-Anfrage betonte. Die Neuerung werde sich auf Lokale, die länger als Mitternacht geöffnet haben, positiv auswirken. Denn die Frage, ob man doch noch die "letzte U-Bahn" nehme, sei am Wochenende künftig hinfällig. Nicht zuletzt bringe der ausgeweitete Öffi-Betrieb aber auch Vorteile für Lokalmitarbeiter, die am Wochenende leichter vom Arbeitsplatz nach Hause kämen.

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