Es war zunächst nicht klar, ob neue Daten gesichert wurden.
Einen Tag nach der Hausdurchsuchung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in der Kärntner Regionalzentrale der Handelskette Spar am Montag sind Mitarbeiter der Behörde laut einem Bericht von ORF Salzburg am Dienstag auch im Hauptquartier in Salzburg vorstellig geworden. "Ohne die Sache zu dramatisieren: Das Unternehmen war nicht besonders kooperativ. Man wollte oder konnte uns in Kärnten nicht Zugang zu den Daten gewähren, die wir brauchten", bestätigte Stefan Ketznickl, Sprecher der BWB, der APA. "Der Durchsuchungsbefehl wurde darum mit richterlichem Beschluss auf die Konzernzentrale in Salzburg ausgeweitet."
Beim Handelsriesen sah man die Sache am Mittwoch allerdings anders. Konzern-Sprecherin Nicole Berkmann bestätigte auf APA-Anfrage zwar den Besuch von Mitarbeitern der BWB, sperrte sich aber gegen den Begriff Hausdurchsuchung. "Die BWB wollte in Kärnten Daten einsehen, die sich aber wegen unserer IT-Struktur in Salzburg befinden. Wir haben das Angebot gemacht, die Daten per Link von Salzburg aus zur Verfügung zu stellen. Das wurde aber abgelehnt." Gestern seien dann zwei Mitarbeiter nach Salzburg gekommen, um die Daten einzusehen.
Während Ketznickl betonte, die Mitarbeiter der BWB hätten in Salzburg jede Menge Unterlagen mitgenommen, im wesentlichen in elektronischer Form, sagte Berkmann, die Beamten hätten ohne weitere Daten mitzunehmen, das Haus wieder verlassen.
Bereits Ende Jänner hatte die BWB die Spar-Zentrale in Salzburg acht Tage lang durchsucht. Die Behörde ermittelt seit Monaten wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen, vor allem bei Molkereiprodukten, aber auch bei Bier, Kaffee oder Mehl.