Der deutsche Energiekonzern E.ON kann sich neue Hoffnungen auf eine Inbetriebnahme seines umstrittenen Kohlekraftwerks im nordrhein-westfälischen Datteln machen. Die Landesregierung gab am Freitag grünes Licht für die Fortführung des sogenannten Zielabweichungsverfahrens. Dies könnte E.ON den Weg für eine Genehmigung der Milliarden-Investition ebnen.
Ein genauer Zeitplan steht aber noch nicht fest. Zunächst müssen nun der Regionalverband Ruhr und die Stadt Datteln über die Änderungen beraten und den Bebauungsplan aufstellen. Letztlich könnte der Fall vor Gericht entschieden werden.
E.ON hatte den Grundstein für das Kraftwerk Datteln 4 bereits 2007 gelegt. Im September 2009 hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster nach Bürgerprotesten und Planungsfehlern den Bebauungsplan für ungültig erklärt und die Bauarbeiten weitgehend gestoppt. Dem durch die Energiewende unter Druck geratenen größten deutschen Versorger wurde etwa vorgeworfen, die Anlage zu dicht an Wohngebieten hochgezogen zu haben. Bisher hat E.ON bereit mehr als 1 Mrd. Euro in die Anlage investiert, die statt zu einem der modernsten Kohlekraftwerke in Europa auch zu einer Investitionsruine werden könnte.