Neue Probleme mit seinem verlustreichen Stahlwerk in Brasilien könnten ThyssenKrupp den Verkauf der Anlage erschweren. Wegen "Prozessinstabilität" sei einer von zwei Hochöfen vor rund einem Monat außer Betrieb genommen worden, teilte die Werksleitung mit. Dadurch sei die Produktion auf weniger als die Hälfte der normalen Kapazität gesunken, sagte ein Insider.
Das Stahlwerk bereitet ThyssenKrupp immer wieder Probleme. So lag die Werksführung in der Vergangenheit mit den brasilianischen Behörden wegen Vorwürfen der Umweltverschmutzung im Clinch. Die Kosten, um die verschiedenen Mängel zu beheben, beliefen sich inzwischen auf mindestens 500 Mio. Dollar (376,59 Mio. Euro), sagte der Insider. Dies habe auch Auswirkungen auf die Verhandlungen über einen Verkauf des Werks. Der brasilianische Stahlkonzern CSN überdenke den Betrag, den er für das Werk und die ThyssenKrupp-Anlage in den USA zu bezahlen bereit sei, hieß es in den Kreisen.