Neue Vorwürfe von Ex-Grasser-Mitarbeiter Ramprecht

10.10.2009

Der Buwog-Skandal ist um eine Facette reicher: Jetzt wird auch von hohen Schweigegeldern gesprochen.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Michael Ramprecht behauptet im "profil", der von Grasser im Buwog-Aufsichtsrat installierte Wiener Immobilienmakler Plech habe ihm Ende 2002 ein Schweigegeld von 700.000 Euro angeboten. Plech dementierte umgehend.

Laut Ramprecht soll Plech ihm mit Blick auf den Buwog-Deal 10 Mio. Schilling (rund 700.000 Euro) geboten haben, "wenn du da mitspielst". "Plech hat gesagt: 'Vermittlungsprovisionen sind bei so einem Deal normal.' Das sei geschäftsüblich", wird Ramprecht zitiert, der diese Aussage auch bei der Staatsanwaltschaft Wien deponiert hat. Plechs Medienanwalt Rami dementierte den Vorwurf und kündigte eine Klage an.

Der 2004 erfolgte Verkauf der 58.000 Bundeswohnungen ist seit Jahren umstritten. Der Rechnungshof kritisierte bereits 2007, dass der Bund beim Verkauf seiner fünf Wohnbaugesellschaften nicht alle Erlössteigerungspotenziale genutzt und auf zumindest 200 Mio. Euro verzichtet habe. Im September wurde bekannt, dass der damalige Käufer Immofinanz den Grasser-Freunden Walter Meischberger und Peter Hochegger 9,6 Mio. Euro Vermittlungsprovision bezahlt hatte.

Dass Geld an ihn weitergeflossen sein könnte, hat Grasser ebenso dementiert, wie dass er Einfluss auf das Bieterverfahren genommen haben könnte. Zuletzt wurde allerdings bekannt, dass der Minister, sein Staatssekretär Finz (ÖVP) und mehrere Spitzenbeamte des Ressorts nach der vorletzten Bieterrunde über den Finanzrahmen des unterlegenen Bieters CA-Immo informiert wurden. Das siegreiche Gebot der Immofinanz in der entscheidenden letzten Runde lag schließlich um gut 1 Mio. Euro über diesem Haftungsrahmen.

Zur Vollversion des Artikels