Kurz vor seinem Amtsantritt versucht der künftige Deutsche-Bank -Chef Anshu Jain, Befürchtungen vor einer Abkehr des Instituts von Deutschland zu zerstreuen. "Die Bedeutung des Heimatmarktes ist derzeit größer als jemals zuvor", sagte der Top-Investmentbanker in einem Interview des US-Fernsehsenders CNBC.
Den Kauf der Postbank bezeichnete er als zentralen Schritt, um die Position des Geldhauses am deutschen Privatkundengeschäft zu stärken. Erstmals skizzierte der gebürtige Inder auch seine strategischen Prioritäten: Neben dem Heimatmarkt sei die weitere Expansion in Schwellenländern und in den USA sehr wichtig. Zukäufen erteilte der 49-Jährige zwar keine grundsätzliche Absage, machte aber deutlich, dass diese keine Priorität hätten.
Jain übernimmt nach der Hauptversammlung am 31. Mai zusammen mit Deutschland-Chef Jürgen Fitschen das Ruder. In der Politik und bei einigen Arbeitnehmervertretern besteht die Sorge, dass danach die Londoner Investmentbanker bei der Bank das Sagen haben.