Jan Satek

Neuer Zielpunkt-Eigner im Interview

11.02.2012

Jan Satek ist seit eineinhalb Jahren Zielpunkt-Chef, jetzt hat er die Lebensmittelkette gekauft

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© Singer
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ÖSTERREICH: Herr Satek, Sie sind seit ein paar Tagen nicht nur Chef, sondern auch Eigentümer von Zielpunkt.
Jan Satek: Ja. Ich führe das Unternehmen seit 18 Monaten, wir haben in dieser Zeit viel geschafft. Da ist viel Herzblut von mir drin und die Zahlen zeigen, dass es in die richtige Richtung geht. Das hat mich bewogen, persönlich zu investieren.

ÖSTERREICH: Wird sich jetzt viel ändern?
Satek: Erste Gespräche über das, was ich mir künftig vorstelle, habe ich mit den Abteilungen schon geführt. Insgesamt wird sich am grundsätzlichen Auftritt von Zielpunkt aber nichts ändern in den nächsten Wochen. Das braucht ja Zeit, oft geht es nur um Nuancen – etwa bei Filialumbauten.

ÖSTERREICH: Im Lebensmittelhandel waren Sie ein Quereinsteiger.
Satek: Das stimmt. Oft ist es aber gar nicht schlecht, wenn jemand von außen kommt und Dinge in Frage stellt, die sonst niemandem mehr auffallen.

ÖSTERREICH: Zum Beispiel?
Satek: Wesentlich ist für mich, dass ich in den eigenen Filialen einkaufen gehe. Ich koche ja gerne, kaufe dementsprechend oft ein, natürlich bei Zielpunkt. Ich gehe mit Kunden-Augen durch die Filialen, und dabei fallen mir Dinge auf – wenn etwa Artikel im Regal fehlen. Der Kunde hat immer recht, den müssen wir überzeugen. Meine Mitarbeiter sind es gewöhnt, dass ich ihnen mit meinen Einkaufserlebnissen komme.

ÖSTERREICH: Wie entwickeln sich die Umsätze?
Satek: Es läuft sehr gut. Im Jänner waren wir um 7 % über dem Vorjahr und um 3 % über unserem Plan. Und der Februar läuft ähnlich gut.

ÖSTERREICH: Wann schreibt Zielpunkt schwarze Zahlen?
Satek: Das ist für Mitte des Jahres geplant. Und ich weiche ungern vom Plan ab.

ÖSTERREICH: Überlegen Sie Änderungen beim Sortiment?
Satek: In einigen Filialen unter 400 Quadratmetern werden wir im Non-Food-Bereich reduzieren. Drogerieartikel wird es dort weiter geben, die gehören zum täglichen Bedarf – aber Kochlöffel oder Locher müssen nicht sein in allen kleineren Läden. Da nutze ich die Fläche lieber für Lebensmittel.

ÖSTERREICH: Bauen Sie die Eigenmarken weiter aus?
Satek: Ja. Mit unserer neuen Marke „Jeden Tag“ etwa sind wir jetzt bei 240 Artikeln, es sollen 400 bis 600 werden. Unser Eigenmarkenanteil liegt bei 10 %, Ziel sind 15 bis 20 %.

ÖSTERREICH: Wie wollen Sie Zielpunkt positioniert sehen?
Satek: Ganz wichtig ist mir: Zielpunkt ist KEIN Diskonter. Wir sind ein Nahversorger, ein Lebensmittel-Supermarkt.

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