Glücksspielkonzern
Novomatic steigt bei dayli ein
23.11.2012
Beim Nahversorger werden jedoch keine Glücksspielautomaten aufgestellt.
Der Glücksspielkonzern Novomatic steigt bei dayli (ehemalig Schlecker) zu 50 Prozent ein, gab dayli-Eigentümer Rudolf Haberleitner am Freitag bekannt. Über die Einstiegsstumme sei Stillschweigen vereinbart worden. Haberleitner betonte aber, dass das operative Geschäft weiter in seinen Händen bleibe.
"Keine Automaten"
Novomatic werde operativ nichts machen, betonte Haberleitner. "Wir sind ein Retailer, keine Glücksspielfirma", quittierte Haberleitner die Frage, ob Novomatic Automaten in dayli-Filialen aufstellen wird. Das komme überhaupt nicht infrage. Auch im Management von dayli soll sich nichts ändern. "Wir sind auf der Suche nach einem Finanzchef, aber von Novomatic wird niemand in die Geschäftsführung berufen", so der dayli-Chef.
Geldspritze
Die Novomatic-Geldspritze soll dayli den Zukauf von Handelsfirmen im In- und Ausland ermöglichen und die Expansion erleichtern. "Wir haben vor, Einzelhandelsketten zu übernehmen, auch in Österreich", sagte dayli-Eigentümer Rudolf Haberleitner zur APA. Wen er konkret im Visier hat, verriet er nicht. In Polen habe man einen Partner an Land gezogen, mit dem nun der polnische Markt bearbeitet werde. "Mein Ziel ist es, außerhalb von Österreich mit Partnern zu arbeiten, die den Markt im jeweiligen Land kennen", so Haberleitner.
In Italien sei ein Joint Venture kurz vor dem Abschluss, Deutschland stehe als nächstes auf dem Plan. "Wir haben in Deutschland bereits mehr als 400 Standorte identifiziert, die für uns infrage kommen", meinte Haberleitner. Es handle sich dabei um ehemalige Schlecker-Standorte. "Aber die Guten", wie er betonte. Das Rebranding, also die Umwandlung von Schlecker zu dayli, sei nun überall abgeschlossen. Demnächst sollen auch Lebensmittel in die Regale einziehen.
Der Vertrag sei heute unterzeichnet worden, die zuständigen Kartellbehörden müssen dem Deal aber noch zustimmen.