Deutscher Maschinenbauer

Obama blockiert chinesischen Kauf von Aixtron

02.12.2016

Blockade wegen nationaler Sicherheitsbedenken.

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© APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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Die geplante Übernahme des deutschen Spezialmaschinenbauers Aixtron durch ein chinesisches Unternehmen ist am Einspruch von US-Präsident Barack Obama gescheitert. Das Weiße Haus schloss sich der Empfehlung der US-Behörde für Auslandsinvestitionen (CFIUS) an und blockiere wegen nationaler Sicherheitsbedenken das Geschäft, teilte die US-Regierung am Freitag mit.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über ein bevorstehendes Veto berichtet. Im Nachbörslichen Handel rutschten Aixtron-Aktien ab. Es ist erst das dritte Mal seit 1990, dass ein US-Präsident eine Firmenübernahme durch einen ausländischen Investor wegen Sicherheitsbedenken verhindert. Ein Aixtron-Sprecher wollte auf Anfrage zunächst keinen Kommentar zu der Entscheidung abgeben. Die chinesische Seite hatte bis zuletzt für die Übernahme geworben. Diese sei ein normaler Zusammenschluss von Firmen und habe rein wirtschaftliche Motive, hieß es.

Militärische Nutzung befürchtet

Hintergrund für das US-Veto sind Befürchtungen, dass Aixtron-Produkte auch militärisch genutzt werden könnten. An der Börse verloren die im TecDax gelisteten Aixtron-Aktien am Freitag zwischenzeitlich mehr als fünf Prozent und setzten damit den Absturz der vergangenen Wochen fort.

Die US-Regierung hat ein Mitspracherecht, weil das Unternehmen aus Herzogenrath bei Aachen auch eine Zweigstelle in Kalifornien mit rund 100 Mitarbeitern hat. Die Behörde CFIUS hatte sich Mitte November klar gegen die Übernahme durch die Chinesen ausgesprochen, den Fall aber an das Weiße Haus weiter verwiesen. Inwieweit sich die deutsche Bundesregierung über ein US-Veto hinwegsetzen kann, ist offen. Ein Ministeriumssprecher betonte, sein Haus entscheide unabhängig.

Übernahmeofferte vorgelegt

Das chinesische Konsortium Grand Chip Investment (GCI), hinter dem staatlich kontrollierte Fonds stecken, hatte im Mai eine Übernahmeofferte über 670 Millionen Euro vorgelegt. Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte dem Deal zunächst zugestimmt, seine Unbedenklichkeitserklärung aber später widerrufen und eine erneute Prüfung angekündigt.

Aixtron stellt mit seinen gut 700 Beschäftigten Maschinen für die Chipindustrie her und steckt seit langem wegen einer schwachen Auftragslage in der Krise. Chinesische Investoren griffen zuletzt verstärkt nach deutschen Mittelständlern und Technologieunternehmen.
 

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