Neuer Fahrplan

ÖBB erhöhen die Preise ab Dezember

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Bahn-Boss Kern: "Wir werden die Preise anpassen".

Ab 15. Dezember gilt ein neuer ÖBB-Fahrplan. Dieser bringt insbesondere für Reisende von und nach Tirol mehr Verbindungen und kürzere Fahrzeiten. Wiedereingeführt werden auch zwei Direktzüge zwischen Graz und Linz sowie ein Tagzug Wien - Venedig. Das definitive Aus gibt es hingegen für die direkte Korridorzugverbindung zwischen Lienz und Innsbruck, sagte ÖBB-Chef Christian Kern. Kunden können sich zudem auf teurere Tickets einstellen. "Wir werden die Preise anpassen", sagte Kern. Allerdings soll es neben Verteuerungen auch Verbilligungen geben.

"Ticket-Dschungel"
Details wollte Kern auch auf Nachfrage nicht sagen, das sei noch "work in progress". Zuerst werde jedoch der "Ticket-Dschungel vereinfacht", so der Vorstandschef. Aktuell gebe es noch 61 unterschiedliche Tickets, diese sollen reduziert werden. So gibt es beispielsweise drei Hundetickets, für den "Schoßhund, den gemeinen Hund und den Diensthund", erklärte Kern. Mittelfristig soll dann die "Preiserhöhung an die Inflation angepasst werden", sagte Kern.

Neue Verbindungen
Insgesamt soll der neue Fahrplan zu einem "bemerkenswerten Zeitgewinn für die Kunden" führen, sagte Kern. Im Fernverkehr werden zwei zusätzliche Verbindungen von Klagenfurt nach München sowie eine Business-Verbindung von München nach Wien sowie von Wien nach Salzburg eingeführt. Der Tageszug Wien - Venedig über Villach soll das bestehende Nachtreisezug-Angebot nach Italien ergänzen. Mit der Fertigstellung des Salzburger Hauptbahnhofs werden neue Umsteigemöglichkeiten geschaffen.

Zwischen Graz und Linz verkehren ab Dezember zwei direkte InterCity-Züge, die kürzeste Fahrzeit beträgt damit drei Stunden. Dass diese Verbindung 2010 eingestellt wurde, bezeichnete Kern als "sicher nicht die beste Entscheidung". Tirol profitiert vom neuen Fahrplan besonders, die derzeit verkehrenden InterCity-Züge werden großteils durch Railjets ersetzt. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit von Wien ins Ötztal um 50 Minuten, nach Kufstein und 28 und nach Innsbruck um sieben Minuten. Und ab dem Fahrplanwechsel gibt es zwischen Wien und Innsbruck zwischen 5.30 Uhr und 19.30 Uhr stündlich eine schnelle Verbindung.

Im Nahverkehr führt der neue Fahrplan zu "mehr Haltestellen und Intervallverkürzungen", sagte Kern. So wird im Innviertel das Angebot um 20 Prozent erweitert, Ried wird zum Vollknoten. In Tirol wird die S-Bahn nach Jenbach verlängert, in Vorarlberg das Angebot mit vier neuen Zügen auf der Achse Lindau - Bregenz - Bludenz verdichtet. In Salzburg werden zwei neue S-Bahn-Haltestellen in Betrieb genommen (Salzburg Liefering und Straßwalchen West). In der Ostregion bekommt die S50 einen Halbstundentakt.

Qualität soll steigen

Thema bei der Pressekonferenz in Wien war auch die Qualitätsoffensive der ÖBB. Das Beschwerdemanagement bezeichnete Kern als "eine unserer absoluten Schwächen". Probleme gebe es auch im Störungsfall. "Dort, wo Improvisation und Spontanität gefordert sind, tun wir uns schwer", so der Vorstandschef. Verbesserungen wie die Garantie, dass Anfragen innerhalb von 24 Stunden bearbeitet oder Fahrgeldrückforderungen innerhalb von 15 Tagen überwiesen werden, sollen hier Abhilfe schaffen. Mehr Personal soll die Kundenzufriedenheit im Störungsfallmanagement erhöhen, das Berufsbild eines "Bahnhofsverantwortlichen" kreiert werden.

Insgesamt nehmen die ÖBB in den kommenden Monaten für Verbesserungen 35 Millionen Euro in die Hand, erklärte Kern. Das auch für Banalitäten wie "Duftbäume in den Toiletten", so der Bahn-Chef.

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