Österreich muss bald mit Grippe-Welle rechnen

28.07.2009

Österreich muss in den kommenden Wochen mit einer Schweinegrippe-Pandemie-Welle rechnen. Was in Großbritannien in den vergangenen Tagen stattgefunden habe, werde früher oder später auch in Österreich passieren, sagt der Generaldirektor für Öffentliche Gesundheit, Hubert Hrabcik.

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Auf den britischen Inseln stiegen die Infektionen zuletzt sprunghaft auf 11.159 Fälle an, 30 Patienten starben. Die gute Nachricht: Der milde Verlauf der neuen A(H1N1)-Influenza, der laut Hrabcik derzeit "harmloser" ausfällt als eine gewöhnliche Grippe.

"Womit man mit Sicherheit rechnen muss, ist das die Fallzahlen steigen - ob im August, September oder Oktober, das weiß keiner", betonte Hrabcik. Ähnlich wie in anderen Ländern bereits erfolgt, wird in Österreich derzeit die Umstellung von "Containment" auf "Mitigation" - von Eindämmungs- auf Behandlungs-Maßnahmen - vorbereitet. Beim "Containment" wird jeder Einzelfall beobachtet, isoliert und im Labor getestet, um eine Verbreitung möglichst zu stoppen. Bei der Mitigation-Stufe werden die Einzel-Labortests reduziert und das Umfeld wird großflächiger in die Behandlung miteinbezogen.

Gefahr durch Urlaubsrückkehrer

Einen großen Einfluss auf die derzeitige Situation haben nach wie vor Urlaubsrückkehrer, vor allem aus Spanien. "Das Thema wird uns begleiten, dass Reisende das Virus zurückbringen", so Hrabcik. "Wenn ich jetzt das Ende vergangener Woche und diese Woche vergleiche, hatten wir die Spitzen Freitag und Samstag." Genau dann, finde die Rückreise statt.

Die Situation in Großbritannien, dem am meisten betroffenem Land in Europa, entspreche klar einer pandemischen Welle. Diese Entwicklung sei aber "eigentlich keine Überraschung", betonte Hrabcik. "Die Pandemie ist eine unaufhörliche Entwicklung, von der wir nur die Randspitzen abfangen können. Das ist der Grund warum wir einen Pandemieplan gemacht haben."

Leichter Verlauf der Schweinegrippe

Aufatmen lässt die Gesundheitsexperten derzeit der leichte Verlauf der Schweinegrippe. Einige betroffene Urlauber husten nur ein bisschen und denken nicht einmal an die neue A(H1N1)-Influenza. Das manche Infizierte die Krankheit zu Hause ohne Arztbesuch oder Labortest auskurieren, könne man daher nicht definitiv ausschließen, so Hrabcik. "Im Moment ist der Verlauf im Einzelfall sicher ein milder." Das Gefährdungsprofil ähnle der herkömmlichen Grippe und sei sogar "harmloser als das". Hrabcik: "Wir hoffen, dass es so bleibt".

Wie sich der Erreger weiter verhalten dürfte, ist nämlich nach wie vor unklar: "Wir haben Anhaltspunkte, dass es sich verändern könnte", erklärte Hrabcik, der Ende August auf klarere Erkenntnisse aus Beobachtung auf der südlichen Hemisphäre hofft. Dort ist gerade Winter, bekannt sei derzeit lediglich, dass sich das Virus in diesem Erdteil gegenüber der normalen saisonalen Influenza durchsetze.

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