Die Republik Österreich hat am Dienstag erneut den Kapitalmarkt angezapft und sich dabei zu rekordniedrigen Zinsen refinanzieren können. Insgesamt 1,32 Mrd. Euro hat die Aufstockung zweier Bundesanleihen in die Staatskasse gespült.
Die Zinsen lagen mit 1,621 Prozent bei der Zehnjährigen und 0,794 Prozent bei der Sechsjährigen auf dem tiefsten Stand seit zwanzig Jahren, wie die Geschäftsführerin der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA), Martha Oberndorfer, nach der Auktion zur APA sagte.
Bei der kürzer laufenden Bundesanleihe 2012-2019/2 mit 1,95 Prozent Kupon, die wie die andere um 660 Mio. Euro aufgestockt wurde, hat sich die Rendite seit der letzten Aufstockung Anfang Februar (mit damals 1,294 Prozent) um 50 Basispunkte weiter verringert. Die Aufnahme neuer Schulden wurde also billiger.
Das, so Oberndorfer, sei einerseits durch das allgemeine Marktumfeld mit sinkenden Zinsen bedingt, zeige aber auch, dass die Investoren bei Rentenpapieren sehr stark differenzieren: Die Investoren seien "sehr sehr konservativ unterwegs und kaufen besonders gute Bonitäten".
Hier könne Österreich mit seiner budgetären Verlässlichkeit und seinem guten Track Record punkten. Denn die Budgetzahlen 2012 seien deutlich besser ausgefallen, und auch die künftige Finanzplanung des Bundes werde am Markt positiv aufgenommen: "Man glaubt Österreich den Konsolidierungspfad", so die ÖBFA-Chefin.