Coronavirus-Krise

16.000 neue Arbeitslose an nur einem Tag

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 Die Coronavirus-Krise lässt die Zahl der Arbeitslosen rasant steigen. 400 Mio. Euro Kurzarbeitsgeld sollten drei Monate reichen 

Am Montag hat das Arbeitsmarktservice (AMS) 16.000 Anträge auf Arbeitslosigkeit ausgegeben. Das berichtete AMS-Chef Johannes Kopf am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal". "Wir gehen davon aus, dass diese Woche schon sehr hart wird", erklärte Kopf. Das AMS rechne damit, dass tausende Menschen arbeitslos werden. Gleichzeitig lobte er aber die neue Kurzarbeitsregelung als flexibler und sozialer.
 
Trotz des Andrangs brauche niemand Sorgen zu haben, "auch wenn man bei uns nicht durchkommt". Das AMS werde erstmals auch rückwirkend Arbeitslosenanträge akzeptieren, "alle Ansprüche bleiben gewahrt". Menschen sollte trotzdem nicht persönlich hingehen. "Wir verstärken überall die Kapazitäten", versprach Kopf.
 

400 Mio. Euro für Kurzarbeit

Dass die Arbeitslosigkeit jetzt besonders stark steigt, hänge auch damit zusammen, dass der Wintertourismus um ein Monat früher beendet wurde und im Gegensatz zu üblichen Montagen kaum jemand neu einen Job angetreten habe.
 
Kopf geht davon aus, dass die von der Regierung für Kurzarbeit vorgesehenen 400 Mio. Euro jedenfalls für drei Monate reichen werden. Schließlich müssten Betroffene erst Urlaub nehmen und sollten Zeitguthaben abbauen. Sollte die Krise länger dauern, ist er zuversichtlich, dass die Regierung auch die Mittel entsprechend aufstocken wird. Kurzarbeit habe den tollen Vorteil, dass man sofort wieder loslegen kann, wenn es Aufträge gibt. Für Unternehmen würden laufend neue Informationen auf die Homepage gestellt, neue Antragsformulare werde es realistischerweise morgen geben.
 

Bald Hunderttausende Arbeitslose mehr?

 

Gestern Abend kam die Schockmeldung: Der Fahrzeugbauer Magna Graz stellt die Produktion bis 30. März komplett ein. 6.000 Mitarbeiter sind betroffen.

Kündigungen

In ganz Österreich zittern jetzt aufgrund der Corona-Krise Mitarbeiter um ihre Jobs. Wer weiß, wie schlimm die Krise noch wird – im Extremfall drohen Hunderttausenden zumindest kurzfristige Kündigungen.

Viele andere Unternehmen beantragen Kurzarbeit, um die Krise zu meistern. Die AUA hat es für rund 7.000 Mitarbeiter vor Tagen angekündigt, auch der Flughafen plant es für 6.800 Angestellte. Am Wochenende wurde die neue Kurzarbeits-Regelung vom Parlament beschlossen, seit Montag können Unternehmer entsprechende Anträge stellen. 400 Mio. Euro zusätzlich stehen für diese Maßnahme bereit.

Neu ist: Kurzarbeit steht allen Betrieben offen. Die Genehmigung muss innerhalb von 48 Stunden erfolgen (bislang dauerte das bis zu 6 Wochen). Die Arbeitszeit kann über einen längeren Zeitraum auf 0 % reduziert werden.

Die 5 wichtigsten Fragen zur Kurzarbeit

ÖSTERREICH beantwortet die wichtigsten Fragen zu den neuen Verordnungen.

1. In welchem Ausmaß wird reduziert?

Die wöchentliche Arbeitszeit kann in diesem Modell über einen längeren Zeitraum auf 0 % reduziert werden. Im Durchrechnungszeitraum müssen jedoch mindestens 10 % erreicht werden. Beispiel: Kurz­arbeitsdauer 6 Wochen; 
5 Wochen 0 % Arbeitszeit, 
1 Woche 60 %. Damit soll gewährleistet werden, dass die Mitarbeiter in den Unternehmen bleiben und die Betriebe nach überstandener Krise rasch wieder ihre Arbeit aufnehmen können.

2. Wie ist mit Alturlaub umzugehen?

In Abstimmung mit dem Arbeitgeber sind bei der 
Corona-Kurzarbeit der ­gesamte Urlaub früherer Jahre und das gesamte Zeit­gut­haben zu verbrauchen.

3. Wie viel Geld bekommt der Arbeitnehmer?

Die Kurzarbeitsbeihilfe des AMS bemisst sich am Nettoentgelt des Arbeitnehmers vor Kurzarbeit und garantiert ein Mindesteinkommen. Das sieht so aus:

  • Bei bis zu 1.700 Euro brutto beträgt das Entgelt 90 % des bisherigen Nettoentgelts.
  • Bei bis zu 2.685 Euro brutto beträgt das Entgelt 85 % des bisherigen Nettoentgelts.
  • Ab 2.686 Euro brutto beträgt das Entgelt 80 % des bisherigen Nettoentgelts.

4. Wie lange kann das maximal dauern?

Zunächst drei Monate. 
Bei Bedarf kann das Modell um weitere drei Monate verlängert werden.

5. Gilt das Modell für alle Unternehmen?

Corona-Kurzarbeit ist für Unternehmen unabhängig von der jeweiligen Betriebsgröße und unabhängig von der jeweiligen Branche möglich.

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