Rund 750 Jobs bleiben bestehen, einige Filialen werden aber noch geschlossen.
Der Sanierungsplan der insolventen Autozubehörkette Forstinger ist von den Gläubigern angenommen worden. Die Gläubiger erhalten eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent. Das teilten die Gläubigerschutzverbände KSV 1870, AKV und Creditreform sowie das Unternehmen nach der Sanierungsplantagsatzung am Landesgericht St. Pölten mit. Die Firma macht mit höchstens 90 Filialen weiter.
Von den 108 Filialen vor der Pleite wurden bisher zwölf geschlossen. Mindestens fünf weitere Niederlassungen sollen folgen. Es bleiben also rund 90. Die Schließung des B2B-Geschäftes war schon vor zwei Monaten angeordnet worden. Auch der Teilbereich Technik wurde im Rahmen der eingeleiteten Restrukturierung bereits dicht gemacht. Es bleiben rund 750 von zuvor gut 820 Arbeitsplätzen bestehen.
Kosten gedrückt
Im Zuge der Sanierung hat Forstinger Mietkosten gedrückt. "Auch viele Lieferanten sind bereit, Forstinger auf dem eingeschlagenen Sanierungsweg zu begleiten. Damit kann Forstinger seinen Kunden weiterhin ein umfangreiches Sortiment bieten und auch alle damit verbundenen Garantie- und Serviceleistungen wahrnehmen", teilte die Firma heute mit.
Die Gläubiger erhalten binnen 14 Tagen 6 Prozent und weitere je 7 Prozent binnen einem und zwei Jahren ab Annahme, so der AKV. Laut Creditreform wurden von rund 1.100 Gläubigern Forderungen in der Höhe von 36,5 Mio. Euro angemeldet. Berücksichtigt werden laut KSV Forderungen von 24,5 Mio. Euro. Diese Summe ist die Berechnungsgrundlage für die Sanierungsplanquote.
Bereits 2001 insolvent
Schon einmal, 2001, war Forstinger insolvent gewesen. Später wechselten die Eigentümer des seit 55 Jahren bestehenden Anbieters von Autozubehör, Ersatzteilen, Reifen und Felgen mehrmals. 2009 war die seinerzeitige Forstinger-Mutter zahlungsunfähig geworden.
2016/17 setzte Forstinger als größter heimischer Einzelhändler für Automobilzubehör, Zweirad und Zweiradzubehör 111 Mio. Euro um, kaum mehr als 2015/16 (109,5 Mio. Euro).