Wachstumskurs

Franchising in Österreich am Vormarsch

11.10.2017

Neue Studie gibt Einblick in das populäre Geschäftsmodell.

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© fotodienst/Rauchenberger; am Bild: Elisabeth Zehetner-Piewald (Gründerservice/WKÖ), Andreas Haider (Österreichischer Franchise-Verband)
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Franchising ist ein beliebtes und weltweit bewährtes Geschäftsmodell. Nun gibt es aktuelle Zahlen zur Situation in Österreich. Konkret haben der Österreichische Franchise-Verband gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKO)/Gründerservice die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Franchise-Landschaft in Österreich präsentiert. Umgesetzt wurde diese von der Privatuniversität Schloss Seeburg. Demnach versprechen weiteres Wachstum und höhere Umsätze einen sehr positiven Blick der Franchise-Systeme in die Zukunft. Franchise-Partner fühlen sich in Ihrer Entscheidung für diesen Unternehmensweg bestätigt. Bestätigt wurden auch die Prognosen der letzten Studie vor zwei Jahren, die ebenfalls Standorteröffnungen und Wachstum in Aussicht stellte. So haben 72 % in 2015/2016 neue Standorte eröffnet, 71 % neue Franchise-Partner in ihr System aufgenommen und den Umsatz erhöht.

Facts & Figures

In den zwei Jahren seit Erhebung der letzten Franchise-Statistik ist die österreichische Franchise-Wirtschaft auf ca. 440 Systeme und ca. 10.400 Franchise-Standorte (+7 %) gewachsen. Ihr geschätzter Netto-Umsatz im Jahr 2016 betrug 9,3 Mrd. Euro (+7 %). Dieser stark positive Wachstumstrend wird sich aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren fortsetzen, denn 76% der Systeme erwarten in den kommenden zwei Jahren ein weiteres Umsatzwachstum, 86 % planen die Aufnahme neuer Franchise-Nehmer. Die dynamische Entwicklung wird dadurch unterstrichen, dass sich über zwei Drittel aller Franchising-Systeme gegenwärtig in der Aufbau- und Expansionsphase befinden. Nur 14% sehen sich in einer Reifephase, gerade einmal 9 % konsolidieren.

© Österreichischer Franchise-Verband / WKO

Dass die blühende Franchise-Szene ein eher junger Wirtschaftsspross ist, zeigt sich darin, dass 80 % der Systeme erst seit dem Jahr 2000 oder später auf dem österreichischen Markt tätig sind. Für viele auch vielleicht überraschend: Franchising ist auch eine österreichische Spezialität, denn 60 % der aktiven Systeme wurden in Österreich gegründet.

Multi Unit-Franchising

Im Durchschnitt verfügt ein Franchise-System in Österreich über 25 Standorte und 18 Franchise-Nehmer, wovon etwa ein Viertel weiblich ist. Jedes System beschäftigt im Schnitt 239 Mitarbeiter, wovon etwa 14 % in der Franchise-Zentrale tätig sind. Die Hälfte der Franchise-Nehmer hat mehr als einen Standort, das heißt Multi Unit-Franchising ist neben der Gewinnung neuer Franchise-Nehmer ein wichtiger Wachstumshebel für bestehende Franchise-Systeme und auch die Chance für die Partner, selbst zu wachsen.

Frauen sind top; Kosten überschaubar

Durchschnittlich 59 % der Mitarbeiter und 43 % der Führungskräfte in der Franchisewirtschaft sind weiblich, ein signifikant höherer Anteil als in der Gesamtwirtschaft.

© Österreichischer Franchise-Verband / WKO

Die durchschnittliche Investitionssumme für einen Franchise-Nehmer beträgt zum Start knapp über 120.000 Euro, die Einstiegsgebühr im Schnitt 12.869 Euro (mehr als die Hälfte unter 10.000 Euro). An laufenden Gebühren zahlt ein Drittel der Franchise-Nehmer eine fixe Franchise-Gebühr, die im Monat durchschnittlich 515 Euro beträgt. Weitere 78 % der Franchise-Nehmer zahlen darüber hinaus umsatzabhängige Franchise-Gebühren (im Schnitt 10% des Umsatzes). Dazu kommen für 70 % der Franchise-Nehmer umsatzabhängige Umlagen für Werbung, IT und sonstige Leistungen der Franchise-Zentrale.

© Österreichischer Franchise-Verband / WKO

Motive: Der eigene Chef sein & Co.

Über drei Viertel der Franchise-Nehmer starten aus einer unselbständigen Beschäftigung in die Selbständigkeit im Franchising, ein knappes Viertel war hingegen bereits außerhalb des Franchisings selbständig. Vor Gründung verfügt der durchschnittliche Franchise-Nehmer über knapp 20 Jahre Berufs- und 14 Jahre Branchenerfahrung. Die wichtigsten Motive für eine Selbstständigkeit sind Unabhängigkeit bzw. der eigene Chef zu sein, mehr Freude an der Arbeit sowie neue Herausforderungen zu finden und eigene Ideen zu verwirklichen. 

© Österreichischer Franchise-Verband / WKO

Für die Wahl einer Selbständigkeit als Franchise-Nehmer motiviert insbesondere die Möglichkeit, von der Partnerschaft mit dem Franchise-Geber zu profitieren, sowie ein erprobtes Konzept und eine bekannte Marke nutzen zu können. Diese Motive für eine Selbständigkeit im Franchising erfüllen sich durchweg, was in einer hohen Zufriedenheit mit der Tätigkeit als Franchise-Nehmer resultiert. Durchwegs zufrieden sind die Franchise-Nehmer auch mit der Unterstützung durch den Franchise-Geber (Gebietsschutz, Marketing, Trainings, Vertriebsunterstützung etc.). Entsprechend würden sich 93 % der Franchise-Nehmer wieder für eine Tätigkeit im selben System entscheiden. Die dargestellten Ergebnisse resultieren aus einer Umfrage, die von der Privatuniversität Schloss Seeburg im Auftrag des Österreichischen Franchise-Verbands und der Wirtschaftskammer Österreich durchgeführt wurde.

Externer Link

http://www.franchiseboerse.at/

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