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Kaufkraftverlust lässt Umsätze einbrechen

04.08.2022

Kaufkraftverlust lässt Handelsumsätze im Juni um -5,5% einbrechen. 97% der Menschen spüren Auswirkungen der Inflation
 

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© Gettyimages
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Der österreichische Einzelhandel musste im Juni 2022 laut Statistik Austria einen inflationsbereinigten Umsatzrückgang von -5,5% verkraften. Im Nicht-Lebensmittelhandel liegt das Minus sogar bei -8,3%. Der preisbereinigte Halbjahresvergleich 2022 (vs. 1. Halbjahr 2021) zeigt für den gesamten Einzelhandel ein minimales Umsatzplus von 0,2%. Allerdings hatten die heimischen (Non-Food-)Handelsbetriebe im ersten Halbjahr 2021 auch bis zu 8 Lockdown-Wochen geschlossen. Daher wird hier tatsächlich ein dickes Minus verzeichnet. Auch der Lebensmitteleinzelhandel verzeichnete in diesem Zeitraum ein deutliches Minus von -4,9%.
 

Der Handelsverband fordert in diesem Kontext Entlastungen für die betroffenen Unternehmen. "Der Handel kämpft mit sinkenden Umsätzen auf der Konsumentenseite, muss aber gleichzeitig massive Steigerungen in der Beschaffung sowie bei den Energiekosten und Mieten finanzieren. Das geht sich alles nicht mehr aus, daher besteht unmittelbarer Handlungsbedarf", sagte Obmann Rainer Will laut einer Aussendung am Mittwoch. Er plädiert für Neuregelungen bei Abgaben und Gebühren: "Relikte aus den Zeiten Maria Theresias wie die Mietvertragsgebühr sind nicht mehr zeitgemäß." 

Uhren/Schmuck-, Elektro- & Bekleidungshandel am stärksten betroffen 

Laut einer aktuellen Befragung von Mindtake Research im Auftrag des Handelsverbandes geben 54% der Österreicher:innen an, weniger Geld für Uhren und Schmuck auszugeben. Bei Elektro-Produkten sowie bei Bekleidung und Schuhen sind es 52% der Bevölkerung.

Bereits jetzt ist klar, dass viele Geschäfte des nicht-lebensnotwendigen österreichischen Handels im Herbst 2022 einen Überlebenskampf führen werden. Der Flächenschwund im Non-Food-Handel – minus 500.000 Quadratmeter in 2021 – wird sich inflationsbedingt fortsetzen.
 

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