Warum hat Lobbyist keine Villa mehr?
Meischberger: 'Bin kein Trottel'
30.01.2019Villenprozess wurde gestern in Grasser/Buwog-Verfahren eingeschoben.
Vom Tankstellenbesitzer und Spitzenpolitiker bei der FPÖ zum Lobbyisten – und jetzt auf der Anklagebank im Monsterprozess gegen Karl-Heinz Grasser. Am Mittwoch war im Grasser-Prozess der große Tag des Walter Meischberger. Er stellte seine Sicht der Delogierung aus seiner Traumvilla im Wiener Nobelbezirk Döbling dar – kurz: Er ist nicht Täter, sondern Opfer.
Steueranzeige
Laut Anklage geht die Geschichte so: Meischberger erstattete Selbstanzeige wegen nicht bezahlter Steuern für die Buwog-Millionenprovision, konnte die 2,6 Millionen Euro aber nicht nachzahlen. Also suchte er einen Zwischenfinanzierer, der ihm ein Darlehen gibt – Hypothek: seine 3,5 Millionen Euro teure Villa. Als Meischberger das Geld aber nicht zurückzahlen kann, lässt ihn sein Freund 2015 delogieren.
„Bis zur Naivität“
Meischberger sieht es anders: Er wollte die Villa nie verkaufen, habe seinen Freunden aber „bis zur vollkommenen Naivität vertraut“, nur: „Ich bin kein Trottel.“
Meischberger wird Betrug vorgeworfen. Laut Anklage dachte Meischberger nie daran, die Villa zu räumen – er zahlte auch keine Miete.