Noch vor Deutschland

Biertrinken: Österreich Vize-Weltmeister

27.02.2018

Österreich ist nach Tschechien Biernation Nummer zwei.

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© Bruna
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Die österreichischen Brauer haben im vergangenen Jahr mehr Bier verkauft. Getrieben wurde das Wachstum von den Exporten, im Inland stagnierte der Absatz. Die Zahl der Brauereien stieg um 20 auf 272. "In Österreich gibt es eine lebhafte kreative Szene, die Freude am Produkt hat", sagte Brauereiverband-Obmann Sigi Menz am Dienstag bei einem Pressegespräch.

80 Prozent Plus bei Craft-Bier

Der Absatz von Craft-Bier erhöhte sich zwar um satte 80 Prozent - allerdings macht diese Kategorie nur rund 0,5 Prozent des gesamten österreichischen Biermarktes aus. Am meisten wird in Österreich Lager/Märzen (5,4 Millionen Hektoliter) getrunken, gefolgt von Vollbier (1,3 Millionen Hektoliter) sowie Radler mit Alkohol (430.000 Hektoliter). Ein Hektoliter entspricht 100 Litern.

Die heimischen Brauereien produzierten im Vorjahr in Summe 9,7 Millionen Hektoliter Bier, inklusive alkoholfreiem Bier. Gegenüber 2016 ist das ein Plus von 1,7 Prozent. Doch während der Absatz im Inland bei 8,5 Millionen Hektolitern stagnierte (-0,2 Prozent), legten die Exporte um rund 18 Prozent zu. Etwa 70 Prozent werden im Handel verkauft, 30 Prozent in der Gastronomie. Bier gehört im Supermarkt zu jenen Produkten, die mit am häufigsten zum Aktionspreis verkauft werden.

 

Vize-Weltmeister

Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von 106 Litern oder 212 Krügel ist Österreich nach Tschechien (145 Liter) die Biernation Nummer 2. In Deutschland ist der Verbrauch in den vergangenen Jahren zurückgegangen und liegt nun bei rund 102 Litern. Der verregnete Sommer hat den deutschen Brauern 2017 einen Strich durch die Rechnung gemacht und den Bierabsatz einbrechen lassen.

Doch auch in Österreich gab es nicht nur Steigerungen. Die größten Einbußen gab es im Vorjahr bei Leichtbier (-27 Prozent) sowie Radler mit Alkohol (-8 Prozent). Auch bei alkoholfreien Bieren sind die Wachstumszeiten vorbei. "Alles hat ein Limit", sagte Menz.

Enorme Belastung

Kritisiert wurde einmal mehr die "enorme Belastung" für die heimische Brauwirtschaft durch den Staat. Die Biersteuer betrage mehr als das 2,5-Fache der deutschen Steuer. "Kauft man hierzulande im Lebensmitteleinzelhandel eine Flasche Bier, entfallen rund 30 Prozent der Kosten auf Bier- und Umsatzsteuer", so Menz.

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